Auswandern nach Australien (6): Daniel Nikles

Als Manager ist Daniel Nikles nach Australien gekommen. Als Wein- und Olivenbauer will er sich definitiv auf dem fünften Kontinent niederlassen.
«Bis heute bin ich mit meiner Familie – arbeitsbedingt – achtzehn mal umgezogen», sagt Daniel Nikles. Der Bieler ist sozusagen einBusiness-Auslandschweizer. Nicht irgend ein Land treibt ihn in die Ferne, sondern sein Job.
Daniel Nikles hat sich bei der Winterthur Versicherung von der Basis an die Spitze hochgearbeitet. Vor über 30 Jahren absolvierte er in Bern die Kaufmännische Ausbildung. Sechs Jahre später wechselte er zu Winterthur International, damals eine kleine Abteilung; Nikles war der achte Mitarbeiter. Heute arbeiten mehr als 2000 Leute für die internationale Abteilung.
Nach Stationen in England und Frankreich lebte die Familie Nikles mehrere Jahre in den USA. Australien ist bislang die letzte Station – und wird es wohl auch bleiben.
Opera House und rote Erde
Seit 1996 ist Nikles Chief Executive Officer von XL Winterthur International. «Ich musste mich quasi von heute auf morgen entscheiden, ob ich die Stelle annehmen will», erinnert sich Nikles. Damals bedeutete Australien für Daniel Nikles nicht mehr als rote Erde, Ayers Rock und Opera House.
Mittlerweile ist Australien für ihn und seine Familie zur zweiten Heimat geworden. «Australien erlaubt einer Einwandererfamilie fast alle Möglichkeiten», sagt Nikles. Und diese Möglichkeiten schöpft der 48-Jährige voll aus. «Ich wollte mich schon immer mit 50 aus dem aktiven Managerleben zurück ziehen und nur noch partiell im Versicherungsbusiness arbeiten.»
Es lebe das Landleben
Auf das «Leben danach» hat sich Nikles entsprechend vorbereitet. Sein klimatisiertes Chef-Büro im City Business District von Sydney will er schon bald gegen staubiges Landleben tauschen.
Seit ein paar Jahren besitzt er – knapp 300 Kilometer Luftlinie von Sydney entfernt in der Gegend von Mudgee – eine Farm und ein Weingut, wo er jede freie Minute verbringt. «Ich liebe es, gut zu essen und trinke gerne guten Wein». Daniel Nikles machte sein Hobby zum Nebenerwerb. Mit Erfolg: Seine Weine wurden auch schon ausgezeichnet.
Neben der Weinproduktion hat er ein neues Hobby in Angriff genommen: 2’500 junge Olivenbäume stehen hinter seinem «Farm House». In ein paar Jahren will Nikles biologisches Olivenöl auf den Markt bringen.
Christian Messerli, Sydney

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