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Berg- und Talfahrt hält an

Das Ascom-Hautpgebäude in Bern. swissinfo.ch

Die Ascom kommt nicht zur Ruhe: Die Aktien konnten sich am Mittwoch nach dem massiven Absturz vom Vortag wieder etwas fangen. Die Zukunft bleibt aber unsicher.

Die Aktien des Berner Fernmeldetechnik-Konzerns Ascom legten am Mittwoch bei Börsenbeginn zunächst einen Blitzstart hin, sackten dann aber wieder ab. Bis Mittag legte Ascom um 24 Prozent auf 19,85 Franken zu.

Am Dienstag hatten die Ascom-Aktien zeitweise mit 35 Prozent im Minus gelegen und waren auf ein Allzeittief von 15 Franken gefallen. Damit kann für den Mittwoch insgesamt von einer leichten Erholung gesprochen werden.

Informations-Offensive

Die Ascom-Aktien zogen wieder an, nachdem der Konzern am späten Dienstagabend mit einer Informations-Offensive auf die am Markt kursierenden Gerüchte über eine mögliche Kürzung von Kreditlinien reagiert hatte. Die Liquidität sei gesichert, betonte Ascom.

Anfang Dezember 2001 habe Ascom mit ihren Kreditbanken eine Weiterführung der bestehenden Kredite vereinbart, erklärte Ascom. Zusätzlich sei dem Unternehmen von diesen Banken ein Neukredit in Höhe von 80 Mio. Franken gewährt worden.

Ascom habe damit den finanziellen Verpflichtungen nachkommen können – inbesondere der Rückzahlung einer im Dezember 2001 fälligen Anleihe über 125 Mio. Franken. Ingesamt sei die finanzielle Situation der Gruppe stabil.

Analysten skeptisch

«Spätestens seit dem Swissair-Debakel reagieren Investoren sehr sensibel auf Gerüchte über die Liquidität einer Unternehmung», sagte Viktor Dammann, Analyst bei der Bank Vontobel, zur jüngsten Berg- und Talfahrt der Ascom-Aktien.

Kurzfristig sei die Gefahr wohl gebannt, zeigte sich der Vontobel- Analyst überzeugt. Die Ascom müsse nun aber beweisen, dass sie ihre Strategie erfolgreich umsetzen könne.

Auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) liess am Mittwoch in ihrer Daily Market Opinion verlauten, dass die Ascom den Turnaround sicher noch nicht erreicht habe. Die Zukunft des Konzerns hänge von den Fremdkapital-Gebern ab.

Wenigstens kurzfristig dürfte laut ZKB die Liquidität bei Ascom gesichert sein. Aus dem Verkauf des Geschäfts mit Frankier-Maschinen (Mailing Systems) sollten dem Konzern 280 Mio. Franken netto zufliessen. Der Deal verzögere sich allerdings, weil die englischen Wettbewerbs-Behörden noch nicht zugestimmt hätten, hiess es.

Mehr Umsatz

Im vergangenen Jahr hatte Ascom den Umsatz um 1,7 Prozent auf 3,115 Mrd. Franken gesteigert.

swissinfo und Agenturen

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