Berna will an die Börse

Mit einer Aktienkapital-Erhöhung, einem Börsengang sowie starken Allianzen mit führenden Firmen will das Biotech-Unternehmen Berna das Kerngeschäft Impfstoffe weiter ausbauen. Den Verlust von knapp 23 Mio. Franken begründet das Unternehmen mit der laufenden Umstrukturierung.
Das Schweizerische Serum-und Impfinstitut Berna konnte seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um acht Prozent auf 199,6 Mio. Franken erhöhen. Das Konzernergebnis sank von 7,2 Mio. Franken 1999 auf 4,8 Mio. Franken.
Nach Abzug der ausserordentlichen Restrukturierungskosten von 27 Mio. Franken weist das Biotech-Unternehmen einen Verlust von 22,9 Mio. Fr. aus, wie der Vorsitzende der Geschäftsleitung, Kuno Sommer, am Dienstag (08.05.) an der Bilanzmedien-Konferenz der Berna in Bern bekannt gab.
Die Höhe der Restrukturierungs-Kosten erklärt sich unter anderem mit Sortiments-Bereinigungen sowie Sonderabschreibungen, die bei den protein-chemischen Warenvorräten vorgenommen wurden und mit knapp 13 Millionen zu Buche schlugen. Berna verbindet seine Konzentration auf das Impfstoffgeschäft mit einem Ausstieg aus dem Plasmageschäft.
Aktiensplit 1:50
Um dafür seine Stellung auf dem Impfstoffmarkt auszubauen, plant Berna Investitionen in Höhe von 100 Mio. Franken. Das Unternehmen beantragt der Generalversammlung vom 29. Mai deshalb eine umfassende Statutenrevision.
Die Revision soll noch in diesem Jahr eine Aktienkapital-Erhöhung von acht auf zehn Mio. Franken, einen Aktiensplit 1:50, die entschädigungslose Abschaffung der Genuss-Scheine und den Gang an die Zürcher Börse (SWX Local Caps) ermöglichen, wie Berna- Verwaltungsratspräsident Peter Giger sagte. Die Berna-Aktie wird zur Zeit noch ausserbörslich gehandelt.
Allianz mit Aventis Pasteur
Durch direkte Marktauftritte sowie Allianzen mit führenden Firmen will Berna die kritische Grösse im Impfstoffmarkt erreichen. «Unabhängigkeit durch gezielte Abhängigkeit» lautet nach den Worten von Sommer das Motto.
So wurde beispielsweise zu Beginn der Woche für den Vertrieb und die Weiterentwicklung des nasalen Grippeimpfstoffes Nasaflu mit der weltweiten Nummer 1 im Bereich Grippe-Impfung, Aventis Pasteur, eine exklusive Allianz geschlossen.
Wie die Verantwortlichen betonten, werden auch das laufende und das nächste Jahr für die Berna Übergangsjahre mit weiteren Restrukturierungen vor allem in den Tochtergesellschaften sein. Das Ziel einer Gewinnmarge von mehr als 20 Prozent soll im Jahr 2003 erreicht werden.
Ziel der Berna auf dem Schweizer Impfstoffmarkt ist es, in drei Jahren «klare Nummer 1» zu sein. Heute ist noch GlaxoSmithKline führend, Berna steht auf Platz 2.
swissinfo und Agenturen

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