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Biber-Konkurs: Gläubiger erhalten endlich Geld

Mit der Aufteilung der Konkursmasse ist das letzte Kapitel in der Firmengeschichte der Papierfabrik Biber abgeschlossen. Keystone

Die Gläubiger des Biber-Konkurses haben nach dem Gesamtvergleich endlich ihr Geld erhalten. Die Konkurs-Verwalterin BDO Visura zahlte Nichtfinanz-Gläubigern Ende März eine Konkurs-Dividende von 100 Prozent aus.

Nach rund vier Jahren sei die Konkursmasse der ehemaligen Papierfabrik Biberist und Utzensdorf (PBU) samt ihrer Liegenschaften und ausländischen Vertriebs-Gesellschaften vollständig liquidiert, gab die als ausseramtliche Konkursverwalterin eingesetzte BDO Visura Treuhand-Gesellschaft am Samstag (07.04.) bekannt.

Forderungen von 358 Mio. Franken

Im Konkursverfahren um die alte PBU, die im Januar 1997 die Bilanz deponiert hatte, seien von 778 Gläubigern Forderungen im Gesamtbetrag von 358 Mio. Fr. angemeldet worden. Gemäss dem Gesamtvergleich sei Nicht-Finanzgläubigern Ende März eine Konkurs-Dividende in der Höhe von 100 Prozent ausbezahlt worden.

Auch die Biber Holding AG erhalte eine Konkurs-Dividende von 100 Prozent, teilte BDO Visura mit. Dafür lege die Biber Holding ihren Rechtstreit mit der Konkursverwalterin im Zusammenhang mit den von BDO Visura als Eigenkapitalersatz gewerteten Konzerndarlehen in der Höhe von 103,4 Mio. Franken bei.

Als Alleinaktionärin der alten PBU habe die Biber Holding ausserdem Anspruch auf den gesamten Liquidations-Überschuss in der Grössenordnung von 30 Mio. Franken. Den Grossbanken schliesslich werde eine Konkursdividende von 50,5 Prozent ausgerichtet. Den übrigen Finanzgläubigern wurde eine Konkursdividende von 75 Prozent bezahlt.

BDO Visura bezeichnete die ausbezahlten Konkursdividenden als für ein derart komplexes Verfahren «aussergewöhnlich hoch». Die Gläubiger seien über das Ergebnis denn auch sehr zufrieden.

Firma 1996 geschlossen

Der Untergang der Biber-Gruppe hatte Ende der 80-er Jahre begonnen, ausgelöst durch eine falsche Investitions- und Diversifikationspolitik. In den Folgejahren führten Überkapazitäten in Europa zu einem massiven Preiszerfall.

Die gleichzeitig verstärkte Ausrichtung auf Papierverarbeitung und -handel misslang. Die kumulierten Verluste der Biber-Gruppe erreichten hohe dreistellige Millionenbeträge. Trotz Finanzsanierung musste die Papiergruppe 1996 das Handtuch werfen. Im Januar 1997 wurde der Konkurs eröffnet.

swissinfo und Agenturen

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