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Die Schweiz ist innovativ – und muss es bleiben

Die Kernforscher vom CERN stehen für die Innovationsfähigkeit der Schweiz. Keystone

Im internationalen Vergleich gehört die Schweiz zu den innovativsten Ländern. Aber nicht überall und vielleicht nicht mehr für lange.

Gemäss einer Studie darf sich die Schweiz nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, denn die Innovations-Fähigkeit nimmt eher ab.

Die Schweiz gehört laut dem dem Europäischen Innovationsanzeiger punkto Innovationen zu den führenden europäischen Ländern. Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) mit. Ihre Stärken liegen in der Schaffung, Weitergabe und Anwendung von Wissen.

Viele Patente…

Diese gute Position ist zum grossen Teil auf die Dynamik der Schweizer Unternehmen zurückzuführen. Die Schweizer Privatwirtschaft gibt deutlich mehr aus als die europäische Konkurrenz: 1,9% des Bruttoinlandprodukts im Vergleich zu knapp 1,30%.

In der Schweiz werden pro Million Einwohner 460 Patente eingereicht. Sie liegt damit in der europäischen Spitzengruppe. Damit übertrifft sie sogar die USA, den weltweiten Leader, wenn nur die Zahl der beim Europäischen Patentamt angemeldeten Patente in Betracht gezogen wird.

… aber wenige Ingenieure.

Andererseits herrscht ein latenter Mangel an hochqualifiziertem Personal: In der Schweiz haben 26,9% der aktiven Bevölkerung eine Universität oder höhere Berufsbildung abgeschlossen. Das sind mehr als im europäischen Schnitt (21,2%), aber weniger als in den USA (38,1%).

7,2% der 20- bis 29-Jährigen verfügen über einen Abschluss in den Natur- oder den Ingenieurwissenschaften. Der europäische Schnitt liegt bei 11,5%, beim Spitzenreiter Irland gar bei 20,5%.

Abwärtstrend bei der Innovation

Die Indikatoren – sie messen die prozentuale Veränderung der Ergebnisse in den vergangenen vier Jahren – weisen zudem auf eine Verschlechterung der Leistungen der Schweiz hin. Insbesondere der Industrie-Sektor scheint an Innovationskraft zu verlieren. Die USA und Japan übertreffen die europäischen Mittelwerte in praktisch allen vergleichbaren Bereichen.

Ein Problem ist auch die Finanzierung: Innovations-Aktivitäten werden in der Schweiz erst zögerlich durch Risikokapital unterstützt. Der Anteil an Risikokapital, das in High-Tech-Unternehmen investiert wird, ist im europäischen Vergleich sehr gering.

Dafür wird in der Schweiz relativ viel Risikokapital in die Lancierung so genannter Startups investiert.

swissinfo und Agenturen

Die Stärken der Schweiz liegen bei der Schaffung, Weitergabe und Anwendung von Wissen.

Im internationalen Vergleich meldet sie viele Patente an: 460 pro Mio. Einwohner.

Schwächen haben die Eidgenossen bei der Zahl hochqualifizierter Arbeitskräfte und der Ausbildung.

Die Schweizer Privatwirtschaft gibt 1,9% des BIP für Forschung und Entwicklung aus. Das europäische Mittel liegt bei 1,27%.

Über die Hälfte der Unternehmen in der Schweiz (54,8%) sind innovativ – damit führt sie die europäische Rangliste an.

Die Schweizer Unternehmen wenden auch einen grossen Anteil ihres Umsatzes (3,5%) für Innovation auf und übertreffen damit den europäischen Durchschnitt (2,15%).

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