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Die Schweiz und Peru regeln Handel mit Kulturgütern

Ausgrabungen im Park Pucllana Huaca in Lima, Keystone

Der Schweizer Innenminister Pascal Couchepin wird in der peruanischen Hauptstadt Lima eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Einfuhr und Rückgabe von Kulturgütern unterzeichnen.

Couchepin trifft in Lima auch den peruanischen Präsidenten Alan Garcia.

Bundesrat Pascal Couchepin ist zu einem dreitägigen Arbeitsbesuch mit Schwerpunkten in Kultur- und Gesundheitspolitik in die peruanische Hauptstadt Lima abgereist.

Am 28. Dezember wird Bundesrat Couchepin den Präsidenten der Republik Peru, Alan Garcia treffen.

Mit dem Vizeminister für auswärtige Angelegenheiten, Gonzalo Gutierrez Reinel, soll Couchepin eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Einfuhr und Rückgabe von Kulturgütern unterzeichnen.

Ziel davon ist es, Massnahmen zur Verhinderung des rechtswidrigen Handels mit archäologischen Gütern zwischen beiden Ländern zu schaffen.

Verschiedene Hochkulturen

Peru war das Zentrum des Inkareiches, das ab etwa 1200 entstand. Bis 1500 beherrschten die Inkas auch Teile der heutigen Staaten Kolumbien, Ecuador, Bolivien, Argentinien und Chile.

1532 eroberten die Spanier das Inka-Reich und beraubten und zerstörten diese Hochkultur. Doch in Peru gab es schon vor den Inkas zahlreiche andere Hochkulturen. Die früheste, heute noch erkennbare existierte von ungefähr 800 bis 300 vor Christus.

Zweite Vereinbarung nach Italien

Es ist die zweite Vereinbarung dieser Art nach der mit Italien vom vergangenen Oktober. Die Vereinbarungen werden auf der Basis des Bundesgesetzes über den internationalen Kulturgütertransfer abgeschlossen.

Weiter wird Couchepin gemäss Programm mit dem Präsidenten des nationalen Wissenschaftsrats in Peru Augusto Mellado Mendez eine Absichtserklärung zur verstärkten Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft und Innovation unterzeichnen.

Bei seinem bis am 29. Dezember dauernden Besuch in Peru wird Bundesrat Pascal Couchepin auch die peruanische Innenministerin Pilar Mazzetti und den Gesundheitsminister Carlos Vallejos Sologuren treffen.

Nach dem offiziellen Teil der Reise wird Couchepin Peru als Privatmann bereisen, wie Kommunikationschef Jean-Marc Crevoisier auf Anfrage sagte.

swissinfo und Agenturen

Bern und Lima haben bisher lediglich ein paar Vereinbarungen unterzeichnet, so einen Handelsvertrag im Jahr 1953 und einen Vertrag über die Förderung und den Schutz der Investitionen im Jahr 1991.

Im Jahr 2005 haben die peruanischen Exporte in die Schweiz um 179% zugenommen. An dieser Zunahme massgeblich beteiligt sind die Goldverkäufe, welche 98.7% ausmachen, währenddem der Kaffeeanteil lediglich 0,25% beträgt.

Gemäss der eidgenössischen Zollverwaltung werden auch Maschinen, Kleider und Landwirtschaftsprodukte aus Peru in die Schweiz importiert. Im Jahr 2005 erreichte deren Wert 23,2 Mio. Fr., was einer Zunahme um 2,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Schweizer Exporte nach Peru (Maschinen, chemische und pharmazeutische Produkte, Uhren) erreichten 2005 einen Wert von 97,4 Mio. Franken. Das entspricht einer Zunahme von 48.7%.

Mit 340 Mio. Fr. ist die Schweiz der achtgrösste Investor in Peru.

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