Disetronic-Aktie stürzt ab

Die Medizinaltechniker aus Burgdorf müssen ihre Erwartungen deutlich nach unten korrigieren. In der Folge stürzten die Aktien ab.
Nur drei Wochen nach der letzten Gewinn-Warnung hat das Medizinaltechnik-Unternehmen Disetronic eine weitere nachgereicht: Der operative Gewinn werde um rund einen Fünftel unter dem Niveau des Vorjahrs liegen, teilte die Firma am Mittwoch mit.
Im letzten Geschäftsjahr hatte das Unternehmen einen Reingewinn von 45,8 Mio. Franken erwirtschaftet.
September-Nachwehen
Einer der Gründe für die Warnung sei, so Disetronic-Chef Thomas Meyer, der Einbruch des Insulin-Pumpen-Geschäfts infolge des 11. Septembers. Er erwarte in den USA ein kräftiges Anziehen in diesem Segment.
Die nur langsame Belebung der Nachfrage dieses Marktes in den USA und die Kosten der Markteinführung eines Blutzucker-Messgeräts und eines Infusionssets hätten auch im vierten Quartal die Margen belastet, hiess es weiter bei Disetronic. Der Umsatz werde im Geschäftsjahr 2001/2 von 302 Mio. Franken auf 335 bis 340 Mio. Franken gesteigert.
Absturz an der Börse
Die Börse reagierte ungnädig auf die neuen schlechten Nachrichten aus Burgdorf. Kurz nach Mittag notierten die Namenaktien der Disetronic Holding um 18% tiefer bei 783 Franken.
Späte Kommunikation
Die Gewinnwarnung sei auf eine Fehleinschätzung des wichtigen US-Marktes durch das Disetronic-Management zurückzuführen, sagte eine Analystin von Lombard Odier. Es sei schade, dass dieser Umstand erst jetzt kommuniziert worden sei.
Die Margen würden jedoch dank der eingeleiteten Massnahmen zur Kostenreduktion, dem anziehenden Wachstum bei den Infusions-Systemen und der starken Entwicklung der Injektions-Systeme wieder besser als im dritten Quartal ausfallen.
Management will eigene Aktien kaufen
Angesichts der «unverändert positiven Aussichten» für das Unternehmen beschloss der Verwaltungsrat, einen Teil der reichlich vorhandenen flüssigen Mittel für den Erwerb eigener Aktien einzusetzen.
swissinfo und Agenturen

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