«EasyRide» – Reisen ohne Fahrausweis

Ab Ende Februar wollen die SBB und die Verkehrsbetriebe Genf das elektronische Billett-System "Easy Ride" auf zwei Versuchsstrecken testen. Geplant ist, den virtuellen Fahrausweis ab 2006 in der ganzen Schweiz einzuführen.
In den Bahnhöfen sind die Warteschlangen vor den Schaltern oft lang und zeitraubend. Und für viele sind die Billett-Automaten mit dem umfangreichen Sortiment kompliziert.
Mit «EasyRide» können mit einem Chip ausgerüstete Kundinnen und Kunden die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, ohne vorher ein Billett kaufen zu müssen. Sensoren an den Türen erfassen Ein -und Ausstieg und liefern Informationen für die Berechnung des Fahrpreises, der periodisch in Rechnung gestellt wird.
Pionierarbeit
Das Projekt sei eine Weltneuheit, erklärt Roman Baur, Pressesprecher für das Projekt «EasyRide», gegenüber swissinfo. «Der Fahrgast kann bequem mit Schirm und Gepäck Bahn, Bus, Tram und Schiff besteigen und muss sich nicht um Fahrgeld-Fragen kümmern», sagt Baur.
Problem Datenschutz
Hingegen könnten u.a. rechtliche Aspekte – insbesondere der Datenschutz – problematisch werden. Weil bei «EasyRide» persönliche Mobilitäts-Daten erfasst werden, müsse, so Baur, diese Frage genau geklärt werden: «Wir arbeiten eng mit dem Datenschutz-Beauftragten des Bundes zusammen, um sicherzustellen, dass diese persönlichen Daten nicht in falsche Hände geraten können.»
Virtueller Fahrausweis frühestens im Jahr 2006
Vorerst fahren insgesamt je 1’000 Personen für drei Monate billettlos mit den Zügen der SBB oder den Bussen der Verkehrbetriebe Genf. In der Region Genf beginnen die Publikums-Tests am 26. Februar und im Raum Basel am 5. März.
In der ganzen Schweiz soll der virtuelle Fahrausweis frühestens 2006 eingeführt werden. «EasyRide» ist ein gemeinsames Projekt von den SBB, der Post und dem Verband öffentlicher Verkehr (VöV). Damit sollen jährlich 300 bis 350 Mio. Franken eingespart werden.
swissinfo

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