SBB streichen über tausend Stellen im Bereich Rollmaterial

Die SBB restrukturieren in den nächsten fünf Jahren den Fahrzeug- Service und bauen dabei 1'070 Stellen ab. Entlassungen soll es keine geben. Der SEV kritisiert die Restrukturierung, weil auch Betriebe in Randregionen betroffen sind.
Heute ist bei den SBB einer von sechs Eisenbahnern, nämlich 4’700 Personen, an über 30 Standorten für den Unterhalt der rund 20’000 Lokomotiven und Wagen umfassenden Flotte verantwortlich.
Wie die SBB an einer Medienkonferenz am Dienstag (04.07.) bekannt gaben, sind diese Strukturen teilweise veraltet. Der Fahrzeug- Service soll zwar weiterhin nicht ausgelagert werden.
Die Kosten von rund 600 Mio. Franken für den Unterhalt der Flotte müssten aber in den kommenden fünf Jahren um mindestens 100 Mio. Franken gesenkt werden.
Dazu sollen rund 1’100 Stellen abgebaut werden. Weil sich die Restrukturierung über fünf Jahre erstreckt, können laut SBB voraussichtlich vier Fünftel der abgebauten Stellen über die natürliche Fluktuation und über Pensionierungen aufgefangen werden.
Der vergangene Woche unterzeichnete Gesamtarbeitsvertrag schliesse zudem Entlassungen als Folge einer betrieblichen Reorganisation ausdrücklich aus.
Der Fahrzeug-Service soll auf die beiden Divisionen Personenverkehr und Cargo aufgeteilt werden. Die zwei grossen Industriewerke in Yverdon und Olten warten künftig Lokomotiven und Wagen für den Personenverkehr, die Anlagen in Biel und Bellinzona jene des Güterverkehrs sowie im Auftrag jene der Infrastruktur.
Die heutige Hauptwerkstätte in Zürich besorgt in Zukunft Servicearbeiten an allen Fahrzeugen des Personenverkehrs, allerdings nicht mit der Fertigungstiefe von Yverdon und Olten.
Der Schweizerische Eisenbahn- und Verkehrsperonal-Verband (SEV) verurteilte die geplante Restrukturierung, weil die Hauptwerkstätten in Yverdon und Bellinzona und damit Randregionen betroffen seien. Einmal mehr würden Rationalisierungs- Massnahmen auf dem Buckel der Schwächsten ausgetragen. `Die SBB sollten sich um neue Märkte bemühen, anstatt Personalabbaupolitik zu betreiben», schreibt der SEV.
swissinfo und Agenturen

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