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Swatch trotz Einbruch optimistisch

Die Schweizer Plastikuhr verkaufte sich wegen SARS, Krise und Krieg nur schlecht. Keystone

Der weltgrösste Uhrenkonzern Swatch hat im ersten Halbjahr einen Rückgang bei Gewinn (-9,7%) und Umsatz (-6,6) verzeichnet. Grund: Der starke Franken und die weltweite Krise.

Im Juli hätten die Geschäfte wieder angezogen, Swatch schaue daher optimistisch in die Zukunft.

Der Nettogewinn des Bieler Uhrenkonzerns, der insgesamt 18 Uhrenmarken umfasst, betrug im letzten Halbjahr 186 Mio. Franken. Im Vorjahr waren es noch 206 Mio. Franken gewesen.

Der Umsatz reduzierte sich um 6,6% auf 1,816 Mrd. Franken, in Lokal-Währungen betrug der Rückgang 1,3%, wie Swatch am Donnerstag mitteilte.

SARS, Krieg und starker Franken

Der Einbruch kam zwischen April und Juni: SARS, Irak-Krieg, allgemeine Konsumschwäche in weiten Teilen Europas und Reise-Unlust forderten ihren Tribut.

Die Verkäufe der Plastikuhr Swatch brachen insbesondere an den Flughäfen ein, aber auch in den Läden auf der Champs-Elysées in Paris oder am Times Square in New York.

Die Swatch-Gruppe konnte dafür im Luxus- und Prestige-Segment, das die Marken Breguet, Blancpain, Omega und Glashütte umfasst, zulegen und ein organisches Wachstum verzeichnen.

Wegen des anhaltend starken Frankens musste der Konzern aber einen negativen Währungseinfluss von 102 Mio. Franken hinnehmen.

Optimismus fürs Restjahr

Im Juli konnte Swatch in manchen Märkten bereits wieder eine Normalisierung der Geschäfte feststellen.

“Juli und August zeigten positive Signale”, sagte Swatch-CEO Nicolas G. Hayek junior gegenüber Nachrichten-Agentuern. “Wenn der Franken nicht noch stärker wird, sollten wir die Situation merklich verbessern können.”

Börse zufrieden trotz SWX-Untersuchung

Die Aktien der Swatch Gruppe legten in diesem Jahr bisher insgesamt 10% zu. Damit zeigten sie eine bessere Performance als die Papiere des Konkurrenten Richemont, der die Marken Cartier, IWC und Piaget besitzt.

Vor einigen Tagen hatte die Schweizer Börse SWX eine Untersuchung gegen Swatch angekündigt. Möglicherweise habe die Firma die Informations-Regeln verletzt.

In einem Interview mit der Wirtschafts-Zeitung “Cash” hatte Hayek zwei Wochen vor der Halbjahres-Bilanz bereits erklärt, die Umsätze seien eingebrochen.

swissinfo und Agenturen

1. Halbjahr 2003

Bruttoumsatz: 1816 Mio. (Vorjahr 1944 Mio.)
Betriebsergebnis: 224 Mio. (271 Mio.)
Nettoergebnis: 186 Mio. (206 Mio.)

Die Swatch:

Am 1. März 1983 wurde die Plastikuhr auf den Markt gebracht. Innert 12 Monaten wurde sie eine Million Mal verkauft.

Die Uhr wurde auf der Grundlage bestehender Modelle entwickelt, die Anzahl Teile halbiert und die Produktion dadurch verbilligt.

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