Swissair-Verantwortliche sollen vors Gericht

Vier von fünf Schweizerinnen und Schweizern wollen die Verantwortlichen für das Swissair-Debakel vor Gericht stellen. Als Schuldige macht die Mehrheit Management und Verwaltungsrat aus.
83 Prozent der Befragten fordern eine Gerichtsverhandlung gegen das ehemalige Management und den Verwaltungsrat der Swissair. Dies ergab eine von den beiden Zeitungen «SonntagsBlick» und «Dimanche.ch» veranlasste Umfrage unter 624 Leuten in der Deutsch- und Westschweiz.
Die Verantwortlichkeit für das Debakel schieben 71 Prozent Geschäftsleitung und Verwaltungsrat zu. Für 20 Prozent sind die Grossbanken UBS und CS Group schuld. Drei Prozent machen den Bundesrat verantwortlich.
Nach dem Bund als Hauptaktionär der neuen Airline rufen 51 Prozent, wobei 18 Prozent von ihnen sich «eher» für diese Lösung aussprechen. Wenig Vertrauen zeigen Schweizerinnen und Schweizer in eine Airline mit den Grossbanken als Hauptaktionären. 38 Prozent haben in eine solche Gesellschaft gar kein Vertrauen, 25 Prozent nur wenig.
Dass die Crossair als Basis der neuen Schweizer Airline dient, heissen 61 Prozent der Befragten gut. Ablehnung findet diese Lösung bei 29 Prozent. Wird das Bedürfnis nach einer nationalen Airline mehrheitlich bejaht, können sich nur gerade 17 Prozent vorstellen, dass sie sich auch finanziell an dieser Gesellschaft beteiligen. 25 Prozent geben ein «Vielleicht» zu Protokoll, 40 Prozent lehnen einen Aktienkauf rundheraus ab.
Für den Sozialplan zugunsten des entlassenen Personals fordern 68 Prozent eine Beteiligung des Bundes. 27 Prozent halten einen Beitrag der Eidgenossenschaft nicht für angebracht.
swissinfo und Agenturen

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