Swisscom streicht 165 Stellen im Bereich Logistik

Der Telekommunikations- Konzern Swisscom schliesst zwischen September 2000 und Juni 2001 17 regionalen Logistikstandorte in der Schweiz. Davon sind insgesamt 165 Angestellte betroffen. Für diese besteht ein Sozialplan. Entlassungen soll es keine geben.
Strukturwandel als Hauptgrund für die Schliessung
Die Gründe für die Schliessungen lägen bei neuen Technologien und dem Wandel in den Telecom-Märkten, teilte die Swisscom am Dienstagmorgen (20.06.) weiter mit. E-Commerce, Just-in-Time-Beschaffung, automatisierte Bestellsysteme und direkte Warenauslieferungen durch Lieferanten würden zu einer ungenügenden Auslastung der regionalen Swisscom- Logistikstandorte führen.
Der Abbau – so die Swisscom weiter – erfolge gestaffelt über den Zeitraum zwischen September 2000 bis Juni 2001. Bis Ende Jahr werden die Standorte Thun, Winterthur, Freiburg, Neuenburg, Rapperswil, Biel, Olten, Basel und Sitten aufgehoben. Bis im Juni 2001 werden die Standorte Chur, Genf, Bellinzona, Lausanne, Urdorf, Luzern, St. Gallen und Zürich Hardturm geschlossen.
Keine Entlassungen
Entlassungen werde es keine geben, sagte Swisscom-Sprecher Sepp Huber auf Anfrage. 14 Personen würden frühzeitig pensioniert. Mit den übrigen führe man Gespräche im Rahmen des Sozialplanes «Perspektiv». Der Telekom-Anbieter will ihnen bei der Stellensuche helfen. In den Zentren würden vor allem Magaziner und auch einige Verwaltungsangestellte arbeiten.
Am meisten Personen seien in Urdorf (38) und in Lausanne (25) von den Schliessungen betroffen. Als einziges Logistikzentrum der Swisscom bleibt das E-Commerce-Lager in Ostermundigen BE, das derzeit Produkte liefert, die über das Internet verkauft werden (beispielsweise Natel-Geräte und ISDN-Telefone).
Im Rahmen des angekündigten Stellenabbaus
Der Stellenabbau verstehe sich nicht als zusätzliche Massnahme zu den bisher angekündigten Stellenstreichungen, sagte Huber. Vor drei Jahren hatte das Unternehmen die Streichung von 4’000 Stellen bis Ende 2001 bekannt gegeben.
Ende März kündigte der Telekom-Konzern an, in den Jahren 2001 bis 2003 3’000 weitere Stellen abbauen und 3’000 Arbeitsplätze auslagern zu wollen. Begründet wurden die Massnahmen mit dem verschärften Wettbewerb und dem Preiszerfall im Telekommunikationsmarkt.
Logistik kein Kerngeschäft
Die Logistik gehöre nicht zum Kerngeschäft, führt die Swisscom als Grund für die nun anstehenden Schliessungen an. Die Logistikdienstleistungen würden künftig von externen Unternehmen bezogen. Eine Bewirtschaftung vor Ort sei nicht mehr nötig, da das Material zunehmend über Intranet und Internet bestellt und die Lieferung direkt durch den Lieferanten abgewickelt würde.
In den Regionalzentren seien unter anderem Ausrüstungsteile für das Telefonnetz, Telefone, Handy-Teile und Baumaterialien zwischengelagert worden. Wegen der neuen Bestell- und Transportkonzepte könnten Servicetechniker über Nacht mit den benötigten Ersatzteilen beliefert werden.
Spartpotenzial unklar
Wieviel Geld durch die Aufhebung der Regionalzentren eingespart wird, sei noch nicht klar, sagte Swisscom-Sprecher Huber. Für Restrukturierungen stünden dem Unternehmen im laufenden Jahr rund 250 Mio. Franken zur Verfügung.
swissinfo und Agenturen

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