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Vom Start weg in Turbulenzen

Konzernchef André Dosé kämpft seit dem Abheben der Swiss Ende März 2002 an vielen Fronten.

Ein Blick zurück bis zum Start der Swiss.

2. Mai 2003

Swiss kündigt die Ausgliederung des Regionalteils und die Schaffung einer Tochtergesellschaft “Swiss Express” an, um im Europaverkehr kostengünstige Verbindungen anbieten zu können.

Die Löhne sollen um 10% gekürzt werden. Das Topmanagement beschliesst mit sofortiger Wirkung eine freiwillige Kürzung des eigenen Salärs um 14%.

30. April 2003

Die Schweizer Regierung bekräftigt ihren Entschluss, dass die schlingernde Fluggesellschaft Swiss keine Staatshilfe erhalten soll.

Damit machte der Bundesrat klar: Die Swiss muss sich aus eigener Kraft behaupten.

29. April 2003

Einen Tag vor der Aussprache im Bundesrat macht Konzernchef André Dosé in einem Interview mit dem auflagestarken Boulevard-Blatt “Blick” Druck auf Regierung und die Grossbanken UBS und CS. Titel des Artikels: “Das Ultimatum!”

Die Parteien fordern auch die Swiss selber zum Handeln auf.

Am kommenden Wochenende streicht die Swiss den Europa-Flugplan zusammen.

24. April 2003

Der Bund soll in die Fluggesellschaft Swiss kein Geld mehr investieren. Das haben die Spitzen von SP und CVP an zwei Treffen in Zürich gegenüber der Swiss-Spitze klar erklärt. Das Überleben der Swiss sei für die Schweiz aber wichtig.

19. April 2003

André Dosé verteidigt gegenüber der Tagesschau von SF DRS die Bonus-Zahlungen ans Swiss-Management. Er streiche auch nicht den 13. Monatslohn für jenen Teil des Personals, der einen solchen habe, sagte er.

Das Kader der Swiss erhält für das letzte Geschäftsjahr je nach Funktionsstufe zwei bis vier Monatslöhne als Bonus ausbezahlt. Die Gewerkschaften hatten gefordert, das Kader solle auf die Boni verzichten, bis die Swiss Gewinne einfliege.

15. April 2003

Die Fluggesellschaft Swiss streicht Flüge. Sie begründet dies mit der schwachen Nachfrage wegen der Lungenkrankheit SARS und dem Irak-Krieg.

Innerhalb des Langstreckensektors werden vorläufig Flüge in den nahen und fernen Osten sowie nach Afrika gestrichen. In Europa fallen unter anderem die Mittagsflüge von Basel nach Deutschland, England und Spanien aus.

20. März 2003

Die Fluggesellschaft Swiss fliegt trotz Kriegsbeginn weiter gemäss Flugplan. Andere Airlines, zum Beispiel Lufthansa, streichen hingegen rasch bestimmte Strecken.

14.März 2003

Die Fluggesellschaft Swiss weist in ihrem Startjahr einen Verlust von 980 Millionen Franken aus. Der konsolidierte Umsatz beträgt 4,3 Milliarden Franken. Das Ergebnis 2002 sei damit besser als zu Beginn erwartet, teilte Swiss mit.

25. Februar 2003

Die Swiss kündigt auf Ende März den Abbau von 700 Stellen sowie eine Reduzierung der Flotte an. Von den bisher insgesamt 132 Flugzeugen sollen 20, darunter 17 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge, künftig am Boden bleiben.

24. Februar 2003

Die Gewerkschaft des Swiss-Bodenpersonals (GATA) mobilisiert gegen einen allfälligen Stellenabbau.

6. Februar 2003

Swiss wird in Frankfurt mit dem “Business Traveller Award” als beste Airline nach Nord- und Südamerika ausgezeichnet.

27. Januar 2003

Swiss-Konzernchef André Dosé erwartet für die Fluggesellschaft Swiss “ein schwieriges 2003”. Gerüchte um Abbaupläne bezeichnete er als “wilde Spekulation”.

17. Januar 2003

Swiss hat im Jahr 2002 mit 11,6 Mio. Fluggästen 1,8 Mio. Passagiere mehr befördert als im Businessplan vorgesehen. Die Schweizer Airline bekam aber vor allem im vierten Quartal 2002 Konjunkturflaute und geopolitische Unsicherheiten zu spüren.

19. November 2002

Swiss reduziert die Flugzeugflotte um acht Maschinen, was den Abbau von 300 Stellen notwendig macht. Im Gegenzug schafft Swiss in den Bereichen Technik und Informationstechnologie 200 Stellen.

29. Oktober 2002

Die Swiss-Geschäftsleitung verfügt einen Einstellungsstopp, um das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses 2003 zu erreichen.

16. September 2002

Die Swiss weist für das erste Halbjahr ihres Bestehens einen Verlust von 447 Mio. Franken aus. Dies ist ein Drittel weniger als im Businessplan vorgesehen. Beim Umsatz lag die Swiss mit 1,754 Mrd. Franken deutlich über dem Businessplan, der 1,209 Milliarden. vorsah.

6. September 2002

Swiss gibt das von der ehemaligen Swissair lancierte Vielfliegerprogramm Qualiflyer auf.

16. Juli 2002

Im Arbeitskonflikt um den neuen Piloten-GAV der Swiss gibt das Schiedsgericht in Basel den Ex-Crossair-Piloten Recht. Der Gesamtarbeits-Vertrag diskriminiere sie im Vergleich zu den ehemaligen Swissair-Piloten und schaffe unterschiedliche Bedingungen im selben Unternehmen.

31. März 2002

Die aus der Crossair entstandene neue Fluggesellschaft Swiss hebt ab, Swissair stellt den Betrieb definitv ein.

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