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Zschokke: massiver Gewinn-Einbruch

Keystone

Der Baukonzern Zschokke muss in diesem Geschäftsjahr die Integration von Göhner Merkur verdauen. Kurzfristig wird der Gewinn geschmälert, längerfristig jedoch soll die Genfer Firma unabhängiger von zyklischen Schwankungen werden.

Der Reingewinn schrumpfte von drei Mio. Franken im Vorjahres-Semester auf gerade noch 30’000 Franken (ohne Göhner Merkur, die erst im zweiten Semester zu Buche schlägt). Auch der Betriebs-Gewinn wurde mit 4,1 Mio. Franken im Vergleich zur Vorjahresperiode (9,7 Mio.) mehr als halbiert.

Bei diesen Zahlen sei zu berücksichtigen, dass der Hauptteil des Jahres-Ergebnisses im zweiten Semester erzielt werde, hiess es in der Mitteilung der in den Bereichen Generalunternehmung, Bauproduktion und Immobilien-Bewirtschaftung tätigen Zschokke-Gruppe vom Dienstag.

Die Auftragsbücher fürs nächste Jahr seien voll, sagte Konzernleiter Christian Bubb am Dienstag an der Halbjahresmedienkonferenz in Zürich. Die Zschokke-Gruppe hat mit 2,5 Mio. Franken per Ende August einen doppelt so hohen Auftragsbestand wie vor einem Jahr.

Der Auftragsbestand des Bereichs Generalunternehmung ist nach dem Zuwachs von Göhner Merkur per Ende August mit rund 1,4 Mio. Franken ebenfalls doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Name Göhner Merkur verschwindet

Zschokke hatte im Mai die Göhner Merkur Totalunternehmung und Immobilien Management von der Siemens Building Technologies übernommen. Der Name Göhner Merkur werde verschwinden, sagte Bubb, die Firma werde in die Bereiche Generalunternehmung und Dienstleistungen integriert.

Die Integration schlägt mit Kosten von rund 1 Mio. Franken zu Buche, zusätzlich wird der Goodwill über zehn Jahre mit jährlich 2,8 Mio. Franken abgeschrieben.

Das Geschäftsjahr 2001 wird dementsprechend zurückhaltend eingeschätzt: Das Betriebsergebnis (Ebit) liegt mit geschätzten 22,6 Mio. Franken um 12 Prozent unter dem Vorjahreswert und der Gewinn mit 13,1 Mio. Franken um 13 Prozent zurück. Der Umsatz soll sich um 20 Prozent auf 1,47 Mrd. Franken erhöhen.

Mit der Akquisition von Göhner Merkur habe die Zschokke-Gruppe ihre Marktstellung in den Bereichen Generalunternehmung und Immobilienbewirtschaftung markant verstärkt, sagte Bubb.

Längerfristige Grossprojekte

Zyklischen Schwankungen und Überkapazitäten sind weiterhin Probleme, mit denen die Bauwirtschaft kämpft. Zschokke wolle sich auf grosse, komplexe und langfristige Projekte konzentrieren und so die Zyklizität mildern, sagte Bubb.

Bubb ortet in der Bauwirtschaft nach wie vor Überkapazitäten. Der Baumarkt stagniere mit einem Wachstum von 1 bis 2 Prozent in den nächsten Jahren. Die Produktivität nehme aber jährlich um 4 bis 6 Prozent zu.

Wachstumsmöglichkeiten im Tiefbau

Potenzial habe jetzt wieder der Tiefbau, der jahrelang rückläufig gewesen sei, sagte Bubb. Das Marktvolumen werde bis 2005 auf 12 Mrd. Fr. ansteigen, jährlich um 4 Prozent. Als Stichworte nannte er Lärmschutzmassnahmen, Neat und Bahn 2000.

swissinfo und Agenturen

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