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Grossprojekte geben Bauwirtschaft Impulse

Gleisarbeiten vor dem Neat-Stollen Niedergesteln (VS). Keystone

Die schweizerische Bauwirtschaft steht am Beginn einer Wachstumsphase. Der Arbeitsvorrat per 1. April 2000 verbesserte sich gegenüber dem Vorjahresstichtag um 16,3 Prozent. Stark zugenommen haben die öffentlichen Bauaufträge.

Dieser Inhalt wurde am 23. Juni 2000 publiziert

Die schweizerische Bauwirtschaftskonferenz nennt in ihrem am Freitag (23.06.) veröffentlichten "Bauwirtschaftsspiegel" zwei Hauptgründe für die Erholung: Den Rückgang der Zahl von leer stehenden Immobilien durch die Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie die zunehmend zur Ausführung gelangenden Grossprojekte der Verkehrsinfrastruktur wie NEAT oder Bahn 2000.

Die gegenüber der Vorjahresperiode deutliche Zunahme der Bautätigkeit im 1. Quartal 2000 führt die Bauwirtschaftskonferenz jedoch vornehmlich auf die günstigeren Witterungsverhältnisse zurück. Es dürfe davon ausgegangen werden, dass sich die Baukonjunktur im laufenden Jahr auf tiefem Niveau verfestigen wird.

Während der Arbeitsvorrat im privaten Bau nur um 2,3 Prozent zunahm, stieg er im öffentlichen Bau um 26,7 Prozent. Im öffentlichen Tiefbau ( 27,4 Prozent) kämen vermehrt die anlaufenden Grossprojekte zum Tragen. Im Hochbau sei die Verbesserung auf Nachholbedarf zurückzuführen, heisst es im "Bauwirtschaftsspiegel" weiter.

Klare Grenzen setzten die nach oben zeigenden Hypothekarzinsen sowie die beabsichtigte Verschärfung des Mietrechts. Hinzu komme die mögliche steuerliche Benachteiligung der meisten baulichen Unterhaltsleistungen für private Wohneigentümer, schreibt die Bauwirtschaftskonferenz.

Erstmals seit 1988 nahm die Zahl der Vollzeitbeschäftigten wieder zu. Mit 87'900 waren per Stichtag im Vorjahresvergleich 0,9 Prozent mehr Vollzeitbeschäftigte im Bauhauptgewerbe tätig. Die Investitionen in Baubetriebsinventar nahmen um 86 Prozent zu.

Etwas zurück blieb das Ausbaugewerbe. Der Auftragsbestand reicht für 3,3 Monate, nach 3,0 Monaten am Vorjahresstichtag. Elektroinstallateure, Maler, Gipser und Metallbauer bewerten die Auftragserwartungen mehrheitlich positiv. Das Spengler- und Installationsgewerbe beurteilt die Lage als weder gut noch schlecht, das Heizungs- und Lüftungsgewerbe weiterhin negativ.

Umsatzzuwächse verzeichneten auch die Zulieferer. Bei der Zementindustrie nahmen die Inlandlieferungen gemäss eigenen Angaben im 1. Quartal 2000 gegenüber der Vorjahresperiode um ein Fünftel zu. Auch die Baumaschinenhersteller freuen sich über besser gefüllte Auftragsbücher.

Trotz des Aufschwungs liegt die schweizerische Bauwirtschaft noch weit hinter den Zahlen von vor der Baukrise der 90-er Jahre. Verglichen mit dem Arbeitsvorrat am entsprechenden Frühjahrsstichtag 1991 ist der private Bau noch immer knapp 42 Prozent im Minus, der öffentliche Hochbau um gut 43 Prozent. Der öffentliche Tiefbau liegt dagegen 11 Prozent über 1991.

swissinfo und Agenturen

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