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Hartmann – Theatermann und Kaufmann

Matthias Hartmann, der neue künstlerische Direktor des Zürcher Schauspielhauses, ist nicht nur ein äusserst erfolgreicher Theatermann. In jungen Jahren hat er auch das kaufmännische Handwerk von Grund auf gelernt.

Ein Porträt.

Hartmann wurde 1963 in Osnabrück geboren. Nach der kaufmännischen Ausbildung besuchte er die Schauspielschule in Stuttgart. Mit 23 Jahren ging er 1986 für zwei Jahre als Regieassistent ans Berliner Schiller-Theater. Drei Jahre später folgte in Kiel seine erste eigene Inszenierung, “Tagträume”.

Hartmanns weitere Karriere führte ihn ans Niedersächsische Staatstheater Hannover, wo er drei Jahre lang leitender Regisseur war. In diese Zeit fielen zahlreiche Inszenierungen, von denen “Emilia Galotti” von Gotthold Ephraim Lessing 1992 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde.

Von 1994 bis 1999 inszenierte er am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und war in den Spielzeiten 1993/1994 und 1998/1999 auch leitender Regisseur am Bayerischen Staatsschauspiel in München. Seit 1994 inszenierte er auch am Wiener Burgtheater.

Erneut am Berliner Theatertreffen

Mit der Inszenierung von Botho Strauss’ “Der Kuss des Vergessens” am Zürcher Schauspielhaus wurde Hartmann 1999 erneut zum Berliner Theatertreffen eingeladen. An der Weltausstellung in Hannover inszenierte er eine Multimedia-Show. Seit 2000/2001 ist Hartmann mit wachsendem Erfolg Intendant des Schauspielhauses Bochum.

In den vergangenen Monaten wurde er heftig umworben. Bochum wollte ihn behalten, in Hamburg und Zürich ging es um die Nachfolge Tom Strombergs beziehungsweise Christoph Marthalers. Hartmann entschied sich laut einer Mitteilung der Hamburger Kultursenatorin Dana Horakova wegen der “besonders günstigen Produktionsstruktur” für Zürich.

Diese kommen seinen Ambitionen entgegen. Für die in den vergangenen zwei Jahren begonnenen Experimente mit neuen Theatertexten und neuen Erzählformen brauche er nämlich intime und mehr funktionale Theaterräume wie die Pfauenbühne und die Schiffbauhalle.

swissinfo und Agenturen

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