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Herta Müller erhält Literatur-Nobelpreis

Der Literaturnobelpreis 2009 geht an Herta Müller. Die in Rumänien geborene deutsche Autorin war einige Mal an Schweizer Universitäten eingeladen worden.

Ihr Lebenswerk zeugt von schmerzhaften Erinnerungen an eine düstere Vergangenheit unter dem Ceausescu-Regime und den Erfahrungen der deutschen Minderheit in dem Land.

Erst 1987 beantragte Herta Müller zusammen mit ihrem damaligen Mann Richard Wagner die Ausreise aus Rumänien. Sie lebt heute in Berlin.

Ihr gerade erschienener Roman “Atemschaukel” berichtet von den Erfahrungen eines 17-jährigen Deutschen, der im Zweiten Weltkrieg von Russen aus Rumänien zur Zwangsarbeit in die damalige Sowjetunion deportiert wird.

Müller erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Kleist-Preis, den Joseph-Breitbach-Preis, den Würth-Preis für Europäische Literatur und 2006 den Walter-Hasenclever-Literaturpreis. Seit 1995 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Der letzte Deutsche, der den Nobelpreis erhielt, was 1999 Günter Grass. 2004 erhielt ihn die Österreicherin Elfriede Jelinek.

Schweizer Nobelpreis-Autoren waren Carl Spitteler (1919) und Hermann Hesse (1946), wobei dieser erst seit 1923 Berner war. Der Deutsche Thomas Mann, ebenfalls in der Schweiz lebender Preisträger, erhielt das Schweizer Bürgerrecht nicht.

Der Literatur-Nobelpreis wird stets am 10. Dezember in Stockholm vergeben, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel. Der Preis ist mit einer Million Euro dotiert.

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