Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Wenn Sie das Sagen hätten, dann sähe heute alles anders aus: Die Auslandschweizer:innen haben sowohl dem CO2-Gesetz als auch den Pestizid-Initiativen zugestimmt. Und wie!
Herzliche Grüsse aus Bern
Sie sehen die Dinge definitiv anders als die Mehrheit der Homeland-Schweizer:innen!
Hier versenkte eine dünne Mehrheit von 51,6% eine dreijährige Gesetzesarbeit des Parlaments, mit der sich die Schweiz ihren Klimazielen hätte annähern können.
In allen 12 Kantonen, welche die Stimmen der Fünften Schweiz separat ausweisen, lag die Zustimmung zum verschärften CO2-Gesetz fast durchwegs bei über 70%!
Den Unterschied habe das Kostenargument ausgemacht, sagt Martina Mousson vom Forschungsinstitut gfs.bern. Das gelte auch bei den beiden Volksinitiativen zum Verbot von Pestiziden in der Landwirtschaft. Sie wurden im Inland deutlich abgelehnt, von den Auslandschweizer:innen ebenso deutlich angenommen.
Ein weiterer Riesenunterschied besteht in der Teilnahme: Während die Stimmbeteiligung in der Schweiz fast 60% betrug, machten nur knapp 28% der etwas über 138’000 Schweizer:innen im Ausland, die als Stimmende registriert sind, an der Urne mit.
- Fünfte Schweiz stimmte klar für CO2-Gesetz und Pestizidverbote –Analyse unserer Datenjournalistin Pauline Turuban, die heute Geburtstag hat – Happy Birthday, liebe Kollegin!
- CO2-Gesetz: Ein Debakel – aber kein Nein zum KlimaschutzExterner Link – Analyse von SRF News.
- Petra Gössi: “Ich konnte den Rücktritt nicht früher bekannt geben”Externer Link – die Freisinnigen-Präsidentin im Interview über die Gründe ihres angekündigten Abgangs von der Parteispitze auf Ende Jahr.
- “Das kostet uns viele tausend Franken pro Jahr”Externer Link – die enttäuschte Reaktion vom renommierten ETH-Klimaforscher Reto Knutti im Blick.
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“Ein Tag der Extreme”: so titelt unser Politikexperte seine Analyse des gestrigen Abstimmungssonntags.
59,7%: Schon nur die Stimmbeteiligung schoss durch die Decke – für Schweizer Verhältnisse. Es ist der fünfthöchste Wert aller Zeiten. Hinter dem Schub stehe die Coronakrise, die viele Menschen stärker politisiert habe.
Und diese hohe Mobilisierung habe das Mitte-Rechts-Lager gestärkt. Dieses habe das verschärfte CO2-Gesetz als “Angriff auf den Mittelstand” gewertet resp. abgewehrt.
Unter dem Strich resultieren für den Politik-Profi zwei Dinge: Einerseits der tief aufgerissene Stadt-Land-Graben, andererseits ein möglicher Kipppunkt in der laufenden Legislatur des Schweizer Parlaments, wo sich die Gewichte seit der “Klimawahl” von 2019 wieder merklich nach rechts verschoben haben.
- Abstimmung 13. Juni oder der Tag der Extreme – Analyse von swissinfo.ch-Politikexperte Claude Longchamp zum Nein zu den drei Umweltvorlagen am gestrigen Abstimmungssonntag.
- “Der kurzfristige Impact wird riesig sein” – mein Interview mit Claude direkt nach den Schweizer Parlamentswahlen 2019, die den Grünen historische Sitzgewinne brachten.
- “Dieser Aufstieg der Grünen ist unglaublich” – mein Beitrag von 2019 zur Erklärung des Phänomens der “Klimawahl”.
Es ist Frauenstreik, und wir bringen ein Interview mit einem Feministen? Geht doch!
Markus Theunert vertritt mit seiner Organisation Männer.ch eine pro-feministische Sicht. Das Ziel: Männer dazu zu bewegen, sich für eine gendergerechte Gesellschaft einzusetzen.
Auch Männer würden unter dem Patriarchat leiden, sagt er. Etwa dann, wenn sie die an sie gestellten Männlichkeitsanforderungen nicht erfüllen könnten.
Theunert plädiert auch dafür, dass Familienarbeit gleichberechtigt geteilt werden müsse.
- “Weg vom Männlichkeitsideal der Selbst- und Fremd-Ausbeutung”
- Frauenstreik (1991)Externer Link – Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS).
- Warum der Frauenstreik solche Wucht hatte – und wo diese ans Limit kommt – swissinfo.ch-Analyse von Claude Longchamp zum grossen Erfolg des Frauenstreiks 2019.
- Frauen demonstrieren für mehr GleichstellungExterner Link – Rückblick von SRF News auf 30 Jahre Frauenstreik in der Schweiz.
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