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Israels Botschafter kritisiert die Schweiz

Der israelische Botschafter in Bern kritisiert die Schweiz: Mit ihrem Verhalten im Menschenrechtsrat habe sie Partei gegen Israel ergriffen. Derweil bezeichnete Aussenministerin Micheline Calmy-Rey die Lage in Gaza als "absolut katastrophal".

Dieser Inhalt wurde am 11. Januar 2009 publiziert Minuten

Grund für die israelische Kritik ist die Schweizer Unterstützung einer Sondersitzung des UNO-Menschenrechtsrats zum Krieg im Gazastreifen. Ilan Elgar erklärte in einem Interview mit der SonntagsZeitung, die Schweiz habe sich als einziges westliches Land hinter einen Antrag der arabischen Länder gestellt.

"Das finde ich sehr problematisch, denn damit ergreift die Schweiz Partei gegen Israel", sagte Elgar. "Wir haben beim Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) interveniert." Zudem würden die Schweizer Medien "nicht ausgewogen" über den Konflikt berichten.

Das EDA wies die Kritik am Sonntag zurück. Die ausserordentliche Sitzung des Menschenrechtsrats in Genf, die am Freitag begonnen hatte, sei von 32 der 47 Mitgliedländer verlangt worden. Darunter seien auch Staaten wie Chile, Brasilien und Argentinien gewesen.

In einem Interview des SonntagsBlicks bezeichnete Aussenministerin Micheline Calmy-Rey die Lage in Gaza als "absolut katastrophal". Die Schweiz habe sich deshalb dafür eingesetzt, dass Israel den Zugang nach Gaza für humanitäre Hilfe gewährleiste.

Laut einer Umfrage im SonntagsBlick anerkennen 53% der Schweizer Israels Recht, sich gegen die radikalislamische Hamas zu verteidigen. Zugleich fordern 90% einen eigenen Staat für die Palästinenser.

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