Die Schweiz hat das Ziel verfehlt, den Rückgang der Biodiversität bei den Brutvögeln bis 2010 zu stoppen. Die Bestände vieler für den Naturschutz besonders wichtiger Vogelarten gehen weiter zurück, wie der Swiss Bird Index (SBI) der Schweizerischen Vogelwarte Sempach zeigt.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
1 Minute
Der Swiss Bird Index SBI fasst die Entwicklung der Schweizer Brutvögel zusammen. Über den Zeitraum von 1990 bis 2009 habe bei gefährdeten Arten die negative Entwicklung nicht aufgehalten werden können, teilte die Vogelwarte Sempach am Donnerstag mit.
Von vielen Arten wie Rebhuhn, Purpurreiher, Wachtelkönig, Bekassine, Zwergohreule, Brachpieper und Ortolan würden heute nur noch sehr wenige Paare in der Schweiz brüten, heisst es weiter.
Besonders düster sind die Prognosen für die in Wiesen brütenden Vogelarten. Die Situation von Kiebitz und Feldlerche wird sich ohne ein Gegensteuern in der Agrarpolitik weiter verschärfen, ist die Vogelwarte überzeugt. Die intensive Bodenbearbeitung oder das Mähen liessen viele Bruten gar nicht aufkommen.
Der SBI zeigt auch, welche Auswirkungen ein harter Winter auf die Brutbestände haben kann: Arten wie Steinhuhn oder Sommergoldhähnchen hätten einen Rückgang von über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr erlitten.
Länger leben: Was denken Sie über den Longevity-Trend?
Der Longevity-Markt boomt, auch dank Fortschritten in der Wissenschaft. Was halten Sie von der Idee, die menschliche Lebensspanne deutlich zu verlängern?
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Rettungsaktion für den Ortolan gestartet
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
In den 1990er-Jahren sangen in der Schweiz noch rund 200 Ortolan-Männchen. 2009 waren es bloss noch deren sieben. Die Schweizerische Vogelwarte Sempach hat in Zusammenarbeit mit dem Kanton Wallis an den südexponierten Felsensteppen von Leuk ein ambitiöses Projekt zum Schutz dieser Vogelart lanciert, Der Ortolan bevorzugt trockene Standorte mit Samen- und Insektennahrung. In den letzten…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Möglich wurde diese erfolgreiche Wiederansiedlung, weil seit 1986 jährlich zwei bis zehn Jungvögel ausgewildert wurden. Gleichwohl zeigten die Auswertungen des internationalen Bartgeier-Monitorings durch Forscher der Universität Bern und der Vogelwarte Sempach, dass die Population sehr empfindlich reagiere, wenn die Sterblichkeit des Königs unter den Alpenvögel auch nur wenig zunehme. Derzeit sterben – ausgehend von einer…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Auch den vom Aussterben bedrohten Mittelspecht wollen das Bundesamt für Umwelt (Bafu), die Vogelwarte Sempach und der Schweizer Vogelschutz (SVS) schützen. Der Lebensraum des Auerhuhns sind ruhige Nadelwälder. Der Mittelspecht bevorzugt Eichenwälder. Doch die Nadelwälder entwickelten sich in der Schweiz zu dunklen Forsten, die überdies durch Freizeit-Aktivitäten stark beansprucht werden, so das Bafu. Von den…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Seit Jahrzehnten untersucht die private Stiftung am Sempachersee die heimische Vogelpopulation und setzt sich für intakte Lebensräume ein. In der Schweiz leben über 200 Arten Brutvögel, weitere 200 halten sich als Wintergäste hier auf. Matthias Kestenholz kennt sie alle, sowohl akustisch wie auch optisch. Die Vogelgrippe, die in den vergangenen zwei Jahren Schlagzeilen machte und…
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch