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Kosovo-TV hat finanzielle Probleme

Das von einem Schweizer geleitete unabhängige Fernsehen im Kosovo (RTK) kämpft weiter mit finanziellen Problemen. SRG-Präsident Eric Lehmann (Bild) sucht weiter nach Geldern zur Finanzierung des Fernsehsenders.

Das von einem Schweizer geleitete unabhängige Fernsehen im Kosovo (RTK) kämpft weiter mit finanziellen Problemen. SRG-Präsident Eric Lehmann (Bild) sucht weiter nach Geldern zur Finanzierung des Fernsehsenders.

Das Projekt, dass vor vier Monaten im Rahmen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbiet in Europa (OSZE) lanciert wurde, verfügt derzeit nur über ein Budget bis im kommenden Juni. Japan habe zugesagt, bis zum Oktober drei Übertragungsstudios im Wert von 15 Millionen Franken zu finanzieren, sagte Lehmann diese Woche in Genf.

Zuvor hatten Norwegen (1,6 Mio. Franken), die Niederlande (4 Mio. Franken) und die Schweiz (800’000 Franken) beigesteuert. RTK beschäftigt derzeit 130 Angestellte, die durchschnittlich 500 Franken pro Monat verdienen. Für den Betrieb eines professionellen TV-Fernsehsenders braucht es mindestens 30 Mio. Franken.

Lehmann wünscht eine Zusammenarbeit mit dem Radiosender der Stiftung Hirondelle, der vom Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) finanziert wird, und der die Informationender UNO im Kosovo verbreitet.

Derzeit werde auch über eine Gebührenerhebung in Höhe von 3 bis 5 DM pro Monat und pro Person im Kosovo diskutiert, sagte Lehmann. Dies würde dem RTK rund zwei Millionen Franken jährlich einbringen.

Appell an Diaspora

Lehmann lancierte einen Appell an die im Ausland lebenden Kosovo- Albaner, die die Programme regelmässig in Europa anschauen. Auch mit Werbung könnten mehrere Dutzend Millionen Franken pro Jahr eingenommen werden.

Die Unabhängigkeit des Fernsehsenders stösst nicht überall auf Wohlwollen. Die lokalen Behörden versuchten, ihre Propaganda einzubringen, sagte Lehmann gegenüber der Nachrichtenagntur sda weiter.

“Ich möchte die Schlüssel zum RTK den Kosovo-Albanern im Moment der Wahlen übergeben”, sagte Lehmann. Er betonte, er werde das Projekt nicht verlassen, solange dessen Fortsetzung nicht gesichert sei. RTK sendet derzeit zwei Stunden pro Tag.

SRI und Agenturen

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