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Lucerne Festival 2006 mit Leitmotiv “Sprache”

Cecilia Bartoli war bereits beim Lucerne Festival Ostern 2006 der grosse Star. Keystone

Neben traditionellen deutschen Liedern und lyrischen Kompositionen der Gegenwart ist die Sprache zentrales Thema des Lucerne Festival 2006.

Der Anlass, der vom 10. August bis zum 17. September dauert, ehrt im Mozart-Jahr das Musikergenie mit einem eigenen Zyklus.

Rund 70 Konzerte, davon 31 Sinfoniekonzerte, umfasst das Sommerfestival in Luzern. 16 Sinfonieorchester spielen im Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL), 7 davon als Orchestras-in-residence.

Als “artistes étoiles” gastieren der Flötist Emmanuel Pahud sowie der Pianist und Dirigent Andras Schiff. Composers-in-residence sind HK Gruber und Matthias Pintscher. Vorgesehen sind acht Uraufführungen.

Als Leitmotiv für das diesjährige Lucerne Festival hat Intendant Michael Haefliger die “Sprache” gewählt, denn zwischen Text und Klang bestehe eine “facettenreiche Wechselbeziehung”. Sein Anliegen sei es, das Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.

So wird die Lucerne Festival Academy unter der Leitung von Pierre Boulez erstmals mit einem Chor arbeiten und mehrere Vokalwerke aufführen. Auch die Composers-in-residence haben sich auf das Thema eingelassen und komponieren Werke für Stimmen.

Das gilt ebenso für Hanspeter Kyburz, der den dritten Kompositions-Auftrag der Roche-Commissions realisiert.

Eröffnung mit Bundespräsident Leuenberger

Zur Eröffnung des Festivals am 10. August spricht Bundespräsident Moritz Leuenberger über die Bedeutung der Sprache und deren Verhältnis zur Musik.

Zum Sprach-Komplex darf man auch Schönbergs Gurre-Lieder, Weills “Berliner Requiem”, Bernsteins “Kaddish” sowie Textvertonungen von Schubert bis in die Gegenwart zählen. Dazu gehören beispielsweise die Trakl-Vertonungen Weberns und Schlager aus den 1920er-Jahren.

Das erste Konzert fällt dem Lucerne Festival Orchestra unter Claudio Abbado zu. Neben den Mozart-Arien (Bartoli) wird auch Mahlers sechste Sinfonie aufgeführt.

Auch zum Abschluss am 17. September ertönt Mahler. Das San Francisco Symphony Orchestra unter Michael Tilson Thomas interpretiert dessen achte Sinfonie. Dazwischen bietet das Lucerne Festival ein vielschichtiges und vielfältiges Programm. Das eigentliche Rückgrat bilden dabei die Sinfoniekonzerte.

Aus gegebenem Anlass: Mozart-Zyklus

Zeitgenössische Musik ist in den neun “Moderne”-Konzerte zu hören. Jungen Künstlern bietet die “Debut”-Reihe mit acht Konzerten eine Plattform. Dazu kommen sieben Kammermusik-Konzerte, Barock-, Flöten und Late-Night-Konzerte.

Selbstverständlich konnte das Mozart-Jahr nicht ignoriert werden. In diesem Rahmen wird Anne-Sophie Mutter, zusammen mit Lambert Orkis, sämtliche Mozart-Sonaten für Klavier und Violine aufführen.

Der Mozart-Zyklus umfasst ferner die c-Moll-Messe, die drei letzten grossen Sinfonien sowie Mozarts letztes Requiem.

In der traditionellen Ko-Produktion mit dem Luzerner Theater wird in diesem Jahr “Die Dreigroschenoper” von Weill/Brecht gezeigt. Die Inszenierung besorgt Vera Nemirova, die musikalische Leitung hat John Axelrod.

swissinfo und Agenturen

Das Lucerne Festival Sommer dauert vom 10. August bis zum 17. September 2006.
Sinfoniekonzerte bilden das Rückgrat des Lucerne Festival.
16 Sinfonieorchester sind zu Gast, 7 davon als Orchestras-in-residence.
Das Programm umfasst insgesamt 31 Sinfoniekonzerte.

Das Lucerne Festival entstand 1938, als Arturo Toscanini ein “Concert de Gala” vor Richard Wagners ehemaligem Wohnsitz auf Tribschen leitete.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Lucerne Festival zu einem der weltweit führenden klassischen Festivals.

Es ist heute unterteilt in die drei Bereiche Ostern (seit 1988), Sommer (seit 1938) und Piano (im Herbst, seit 1998), die zu unterschiedlichen Jahreszeiten stattfinden.

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