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Presseschau vom 11.12.2002

Die offensichtlich autofreundliche nationalrätliche Mehrheit zum Gegenvorschlag der Avanti-Initiative beschäftigt die Presse.

Weitere Themen: Die Schliessung des Online-Detailhändlers LeShop und der Weko-Entscheid zu den Diskriminierungs-Auflagen der Kreditkarten-Firmen.

Als “Nicht mehr fahrtauglich” befindet der Berner BUND die Verkehrskommission des Nationalrates.

“Dass die Verkehrskommission des Nationalrates den Gegenvorschlag zur Avanti-Initiative mit der zweiten Gotthard-Röhre angereichert hat, ist für sich allein schon fragwürdig,” meint der BUND weiter und bemängelt, dass das Stimmvolk so keine Möglichkeit habe, sich zur zweiten Gotthard-Röhre separat zu äussern.

“Damit droht dem ganzen Verkehrspaket die Abfuhr. Dieser Scherbenhaufen würde die Verkehrspolitik auf Jahre hinaus zurückwerfen”, befürchtet der BUND.

Der TAGES ANZEIGER analysiert: “Es gibt im Nationalrat vernünftige Menschen, weniger vernünftige und Strassenlobbyisten. Das sind die Schlaumeier. Sie haben in der Debatte zur Avanti-Initiative begonnen, unter der Schwindelettikette “Gegenvorschlag” ein Ausbauprogramm für die Strasse zusammenzukleben, das nichts mehr mit Vernunft zu tun hat, aber mit viel List.”

Mit dem BUND einig, schreibt auch der TAGI: “Es wird am Volk liegen, in der Verkehrspolitik die Vernunft wiederherzustellen.”

Das Aus des Online-Einkaufsportals LeShop ist ein weiteres Thema.

Die NEUE LUZERNER ZEITUNG weiss: “Es braucht langen Atem”, um Online aus den schwarzen Zahlen zu kommen.

“Zu lange wurde der Mythos aufrecherhalten, das Medium Internet könne innerhalb kürzester Zeit das Verhalten der Menschen grundlegend beeinflussen.”

Der Zug fürs Online-Shopping ist laut NLZ jedoch noch nicht abgefahren: “Denn das Einkaufen via Internet bietet für die Zukunft nach wie vor ein grosses Potenzial.”

Plastikgeld oder Barzahlung?

Die Wettbewerbskommission Weko möchte Barzahler belohnen.

“Bern pfeift die Kreditkarten-Könige zurück” frohlockt der Blick und stellt auch gleich die Frage: “Profitieren jetzt die Barzahler?”

Die Antwort: “Wer keine Kreditkarte zückt, bezahlt künftig weniger!”

Soweit ist es aber noch nicht. Die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG rechnet mit einem Rekurs der Kartenfirmen: “Sollte der Instanzenweg bis zum Bundesgericht ausgeschöpft werden, könnten bis zu einem endgültigen Entscheid gut zwei Jahre ins Land gehen.”

Die NZZ sucht nach den Gründen für den Widerstand der Kreditkarten-Firmen: “Eine Preisdifferenzierung hätte wohl zur Folge, dass viele Kredikartenkunden aus preislichen Erwägungen zur Barzahlung übergingen – mit entsprechenden Einnahmeausfällen für die Kredikartenorganisationen.”

swissinfo, Etienne Strebel

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