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Street Parade: Zürich tanzt

Schrille Figuren werden am Samstag Zürich bevölkern. Keystone

In Zürich hat am Samstag die grösste Techo-Party der Schweiz begonnen, die Street Parade. Rund 1 Mio. Personen tanzten und stampften ums Zürcher Seebecken.

Nachdem in Genf etliche Besucher die Partydroge GHB einnahmen, richten Polizei und Veranstalter ihr Augenmerk vermehrt auf den Drogenkonsum.

Zürich ist am 13. August wieder die Techno-Hochburg Europas. “Today is tomorrow” lautet das Motto der 14. Street Parade, bei der die Privilegierten Partygäste auf den 33 Love-Mobiles auf die vielen zehntausend Besucherinnen und Besucher in zum Teil schrillem Outfit hinunter blicken.

Die Zürcher Street Parade setzt auf das bewährte Konzept mit dem Umzug entlang des Seebeckens. Und sie versteht sich weiterhin als riesige Demonstration für Liebe und Frieden, Freiheit und Toleranz. Wenn das Wetter mitspielt, dürfte der Techno-Event, wie in den Vorjahren, gegen 1 Mio. Raver und Schaulustige anlocken.

Nach dem “Tanzen zwischen den Kulturen” im letzten Jahr rufen die Veranstalter der Street Parade dieses Mal dazu auf, heute bewusster zu leben, um die Zukunft zu geniessen. Zusammengefasst ist die Botschaft im Motto “Today is tomorrow” (Heute ist Morgen).

Die Street Parade startet am frühen Samstag-Nachmittag im Seefeld-Quartier und führt über Bellevue sowie Bürkliplatz bis zum Hafendamm Enge. Für die gut zwei Kilometer lange Strecke benötigen die Love-Mobiles jeweils sechs bis sieben Stunden.

Offizielle CD von DJ Tatana

Die insgesamt 33 Love-Mobiles werden zu lautstarkem Techno-Sound durch Zürich rollen. Etwa ein halbes Dutzend dieser fahrenden Tanzbühnen kommen aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland.

Wie gewohnt präsentiert die Street Parade die neusten Trends von Techno, House und anderer elektronischer Musik. Entlang der Umzugsroute stehen Top-DJs aus dem In- und Ausland im Einsatz. Die offizielle CD zur Street-Parade stammt erneut von DJ Tatana aus Zürich.

Für eine pannenfreie Parade sorgen zahlreiche Helferinnen und Helfer, Sanitäter, Ärzte und andere Sicherheitsdienste, welche für medizinische Notfälle bereit stehen.

Interessant: Das Schweizer Fernsehen SF DRS überträgt die Street-Parade nicht mehr live. Zu sehen ist sie lediglich noch auf regionalen TV-Stationen.

Wie in den Vorjahren steht dem Verein Street Parade ein Budget von rund 1,2 Mio. Franken zur Verfügung. Drei Viertel der Kosten entfallen auf Sicherheit, Sanität und Reinigung. Die Haupteinnahmequellen sind Sponsoring, Catering und CD-Verkäufe.

Parties und Drogen

Zürich und Umgebung steht das ganze Wochenende im Zeichen von Techno und House. Die Palette der dutzenden Parties reicht von Anlässen mit tausenden von Leuten wie die “Energy” im neuen Hallenstadion bis zu kleinen Underground-Events.

Wie jedes Jahr warnen Fachstellen für Prävention vor dem Konsum von Party- sowie anderen Drogen. Insbesondere der weit verbreitete Mischkonsum bereitet Sorgen. So kann etwa der Mix von Alkohol und Partydrogen lebensgefährlich sein. Auch die Veranstalter schliessen sich den Präventionsbemühungen an: “No drugs, no dealing, good feeling”

Die Zürcher Polizei ging schon im Vorfeld der Parade gegen Drogendealer vor. So hat sie sieben Hanfläden vorübergehend geschlossen. Von 18 überprüften Personen in den Läden wurden 14 wegen Verdacht auf Dealertätigkeit den Justizbehörden zugeführt. Zudem wurden vier Strassendealer festgenommen.

Sorge bereitet den Verantwortlichen die gefährliche Partydroge GHB sowie der ihr verwandte Stoff GBL. An der Genfer Lake Parade von Anfang Juli mussten Dutzende Personen wegen GHB medizinisch betreut werden. Auch an der Zürcher Street Parade wird die Substanz laut Fachleuten kursieren.

swissinfo und Agenturen
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Rund 1 Mio. Raver und Schaulustige kamen an die 14. Streetparade.
An der ersten Street Parade 1992 nahmen lediglich 1500 Leute teil.
Am Umzug fahren 32 Love-Mobiles mit.
Die offizielle CD stammt auch in diesem Jahr von DJ Tatana.

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