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Kunsthaus Zürich zeigt Gotthard Schuh und Robert Frank (bis 26.03.)

"Carte-de-Visite" heisst eine Serie von Ausstellungen im Kunsthaus Zürich. Den Auftakt machen mit Robert Frank und Gotthard Schuh zwei Schweizer Fotografen, die den künstlerischen Anspruch in den Vordergrund ihrer Arbeit stellten.

“Carte-de-Visite” heisst eine Serie von Ausstellungen im Kunsthaus Zürich. Den Auftakt machen mit Robert Frank und Gotthard Schuh zwei Schweizer Fotografen, die den künstlerischen Anspruch in den Vordergrund ihrer Arbeit stellten.

Rund 100 Exponate aus ihrer Sammlung zeigt die Schweizerische Stiftung für die Photographie im Graphischen Kabinett. Es sind Schenkungen und Dauerleihgaben, die einen raschen Überblick über das Schaffen Franks und Schuhs geben.

Gotthard Schuh war wohl der erste Schweizer Photograph mit einem bildkünstlerischen Anspruch. Seine frühen Aufnahmen aus Zürich und Paris sowie sein berühmt gewordenes Buch “Inseln der Götter” machten ihn zum “poetischen Realisten” der dreissiger Jahre. Die Schweizerische Stiftung für die Photographie beherbergt seit Jahrzehnten sein Archiv als Leihgabe.

Robert Frank (Bild: “New York City, 1956”) schenkte der Schweizerischen Stiftung für die Photographie anlässlich seiner Retrospektive 1995 im Kunsthaus Zürich einen eigens ausgewählten Überblick seines Lebenswerks. Dazu gesellt sich ein Ankauf des Bundes aus dem Nachlass seines Freundes Werner Zryd.

Die Werke der beiden Fotografen sind verwandt. Frank wie auch Schuh verstanden sich schon sehr früh als Autoren. So erstaunt es nicht, dass in ihrem Werk viele Parallelen auszumachen sind.

Die Reportagen aus den vierziger und fünfziger Jahre waren richtungsweisend für andere Fotografen. Während Schuh der eigentlichen Reportage bis zu seinem Tod im Jahre 1969 treu blieb, wandte sich Frank in den Siebzigern noch stärker der künstlerischen Fotografie zu. So sind Franks neuste Arbeiten 1999 in seiner Wahlheimat in Mabou (Kanada) entstanden und verdeutlichen seinen eigenständigen Weg.

Schuh und Frank schätzten sich gegenseitig sehr. So lobte Schuh 1957 in seinem Brief Franks “Americans” überschwänglich, was dieser 1968 zurückerstattete: “Ich verstehe Ihre Photographien, als hätte ich alles selber gesehen.”

Gotthard Schuh und Robert Frank sind mit Jakob Tuggener die zwei grossen Autoren-Photographen der neueren Schweizer Photogeschichte. Die Gegenüberstellung ihrer Bildwelten und die Retrospektive Tuggeners erlauben einen vertieften Blick in die Ausprägung des “Poetischen Realismus” in der Schweiz.

Bis 26. März

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