Der Fussballkrieg
Im Jahr 1969 kämpften El Salvador und Honduras um einen Platz für die Weltmeisterschaft von 1970 in der Concacaf (Konföderation der nord- und zentralamerikanischen und karibischen Fussballassoziation unter der Ägide der FIFA). Bereits seit Anfang der 1960er-Jahre war das politische Klima sehr angespannt. Der Selbstmord einer salvadorianischen Anhängerin, der Tod von honduranischen Fans, Tumulte, Feuersbrünste, Zwischenfälle an der Grenze… und schliesslich der Sieg von El Salvador am 26. Juni auf neutralem Boden in Mexiko führten dazu, dass am 14. Juli der Krieg ausbricht. Tegucigalpa, die Hauptstadt von Honduras, wird bombardiert und die Bodentruppen der salvadorianischen Armee rücken schnell vor. Am 18. Juli wird ein Waffenstillstand unterzeichnet, und der Konflikt endet mit einem Status quo und 2000 Toten.
Fussballkrieg? Die Historiker bevorzugen eher die weniger harmlose Bezeichnung «Krieg der hundert Stunden». Auch wenn der Fussball die Rolle des Auslösers spielte, muss man den Konflikt trotzdem in einen politischen, sozialen, wirtschaftlichen und folglich komplexeren Kontext setzen.
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