Flugzeug-Entführung: Schweiz setzt sich für unblutiges Ende ein
Die Schweiz setzt ihre Bemühungen für ein unblutiges Ende der Entführung eines Airbus' der Indian Airlines fort. An Bord der Maschine, die am 24. 12. entführt worden ist, befinden sich noch 160 Passagiere - darunter auch vier Schweizer Staatsangehörige.
Die Schweiz setzt sich in Indien weiter für eine unblutiges Beendigung der Entführung eines Airbus› der Indian Airlines ein. Der Schweizer Botschafter in Indien wurde am Montag (27.12.) im Aussenministerium in Neu Delhi vorstellig, wie der Informationschef des Eidgenössischen Departementes für auswärtige Angelegenheiten (EDA) Ruedi Christen auf Anfrage sagte.
Der Schweizer Botschafter habe das indische Aussenministerium gebeten, alles zu unternehmen, damit die Geiselnahme ohne weiteres Blutvergiessen zu Ende gehe, sagte Christen.
Der Geschäftsträger der Schweizer Botschaft in Pakistan befindet sich zurzeit auf dem Flughafen Kandahar in Afghanistan, wo die an Heiligabend entführte Maschine steht. Bereits am Sonntag hatte Bundesrat Joseph Deiss telefonisch mit dem indischen Aussenminister Kontakt aufgenommen.
Unter den 160 Insassen, die sich noch an Bord der entführten Maschine befinden sind auch vier Schweizer. Bei zwei von ihnen handelt es sich um ein jüngeres Paar aus der Romandie.
Die Entführer fordern die Freilassung des pakistanischen Moslem- Geistlichen Maulana Masuud Ashar, der vor fünf Jahren in Indien verhaftet wurde. Bereits 1995 hatten militante Muslime versucht, Ashar freizupressen, indem sie sechs ausländische Touristen entführten.
Indische Verhandlungsdelegation in Kandahar eingetroffen
Eine indische Delegation, die mit den Entführern des indischen Passagierflugzeugs verhandeln soll, ist am Montag in Afghanistan eingetroffen. Die Luftpiraten hatten am Montag ein von ihnen gestelltes Ultimatum zu Erfüllung ihrer Forderungen verstreichen lassen und sich zu Verhandlungen bereit erklärt. Der afghanische Aussenminister Wakil Achmed Muttawakil sagte, die Taliban verlören die Geduld. Wenn die indischen Unterhändler keine Einigung erzielten, würden sie das Flugzeug mit Gewalt dazu bringen, das Land zu verlassen.
Für Mutmassungen in der Montagspresse, wonach die Luftpiraten mit der Maschine nach Zürich fliegen wollen, gibt es laut EDA-Informationschef Christen überhaupt keine Hinweise. Christen erklärte weiter, die Maschine wäre in der Schweiz höchst unerwünscht.
SRI und Agenturen

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