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Gelungene Feuertaufe für das neue Letzigrund

Jahres-Weltbestzeit in 49,36 über 400 Meter: Sanya Richards. Keystone

Mit "Weltklasse Zürich" wurde das neue Zürcher Letzigrund-Stadion erfolgreich eingeweiht. Trotz der Präsenz von 11 in Osaka gekürten Weltmeisterinnen und Weltmeistern wurde kein neuer Weltrekord aufgestellt.

Vielen Athleten war noch die Müdigkeit von der erst vor fünf Tagen zu Ende gegangenen WM anzumerken. Die Wettkämpfe verliefen dennoch spannend.

Das neue Letzigrund-Stadion, in dem 2008 drei Spiele der Fussball-Europameisterschaften ausgetragen werden, bestand seine Feuertaufe trotz des kalten Wetters mit Bravour.

Das leichte und offene, acht Meter unter das Bodenniveau gelegte Stadion, eine “begehbare Skulptur”, wie Architekt Eraldo Consolascio “sein” Werk bezeichnete, war vom Zürcher Stadtpräsident Elmar Ledergerber zu Beginn der Veranstaltung feierlich eingeweiht worden.

Der Schweizer Sportminister Samuel Schmid beschwor “den Geist des Letzigrunds”, der im neuen Stadion fortleben soll.

Zwei Frauen stachen mit ihren Vorstellungen aus einer Fülle ansprechender Leistungen hervor: Sanya Richards, die bei den Weltmeisterschaften in Osaka die 400 m nicht hatte bestreiten können, lief in 49,36 Sekunden Jahres-Weltbestzeit.

Die Kroatin Blanka Vlasic griff nach ihrem Hochsprungsieg mit 2,04m den Weltrekord auf 2,10m an – allerdings vergeblich.

Sechs Weltmeister siegreich

Im Golden-League-Jackpot (1 Million Dollar) verbleiben nur noch die russische Stabweltmeisterin Jelena Isinbajewa und Sanya Richards.

Die amerikanische Hürdensprinterin Michelle Perry fiel als Dritte aus diesem Rennen.

Insgesamt blieben sechs von elf angetretenen Weltmeistern von Osaka siegreich.

Einige Athleten litten noch unter der Müdigkeit von der erst vor fünf Tagen beendeten WM. Doppelweltmeister Tyson Gay verzichtete sogar kurzfristig auf den 100-m-Einzelstart, ebenso wie die Sprint-Medaillengewinner Derrick Atkins und Wallace Spearmon.

Eher enttäuschende Schweizer

Im Hauptprogramm des Meetings standen vier Schweizer im Einsatz. Herausragend war jedoch lediglich der Hürdensprinter Andreas Kundert, der nahe an seine Bestleistung herankam.

Kundert, der an den WM in Osaka gut gekämpft hatte, aber vorzeitig knapp ausgeschieden war, kam über 110 m Hürden mit 13,61 erneut bis auf zwei Hundertstel Sekunden an seine Bestzeit heran.

Der beste Schweizer Stadionleichtathlet bei den WM in Osaka, Dreispringer Alexander Martinez, belegte mit nicht gerade überragenden 16,59 m den 7. Rang des Zürcher Wettkampfs.

Die 4×100 m Staffel mit Baumann, Schneeberger, Cribari und Kundert verfehlte mit der bislang besten Leistung in dieser Saison in 39,24 Sekunden den Uralt-Schweizer-Rekord nur hauchdünn.

swissinfo und Peter A. Frei und Sascha Fey (Si)

Das Meeting war gleichzeitig die offizielle Eröffnung des für 125,2 Mio. Franken neu gestalteten Zürcher Letzigrund-Stadions.

Das Stadion existiert seit 1925.

Neu fasst es für Fussball-Matchs 26’000 Zuschauer statt wie bisher 23’000.

Für die Euro08 wird es mit engerer Bestuhlung 31’500 Zuschauer fassen, bei Open-Air-Konzerten 50’000 und bei Leichtathletik-Meetings 26’500.

Auf der alten Aschenbahn wurden 23 Welt-Rekorde und 57 Schweizer-Rekorde aufgestellt.

“Weltklasse Zürich” ist seit Jahren in der Bewertung des Weltverbandes IAAF das Meeting Nummer 1 der Welt.

Die sechs Golden League Meetings finden in Oslo, Paris, Rom, Zürich, Brüssel und Berlin statt.

Wer alle 6 Austragungen gewinnt, kommt in den Genuss des Jackpots (1 Mio. Dollar), wer 5 gewinnt, nimmt am Jackpot von 500’000 Dollar teil.

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