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Handball: St. Gallen ist Schweizer Meister

Grenzenloser Jubel bei den Spielern von Otmar St. Gallen Keystone

15 Jahre nach dem letzten Titelgewinn ist der TSV St. Otmar St. Gallen wieder auf dem NLA-Thron angelangt. Die Ostschweizer deklassierten Pfadi Winterthur im entscheidenden dritten Playoff- Finalspiel auswärts mit 29:22 und durften den lang ersehnten Meisterpokal in die Höhe stemmen.

Hunderte mitgereister St. Galler Supporter stürmten am Ende das Feld und feierten ihre Helden ausgelassen. Im Vergleich zu den letzten beiden Partien brauchten sie allerdings nicht bis zur Schlusssekunde um den Erfolg zu zittern. Das dritte Duell der beiden Erzrivalen war in der mit 2300 Zuschauern randvollen Eulachhalle nach 41 Minuten beim Stand von 21:14 für die St. Galler überraschend früh entschieden.

Entscheidung nach der Pause

St. Otmar legte die Basis zum siebten Titelgewinn unmittelbar nach der Pausenunterbrechung. Innerhalb von acht Minuten bauten Derungs, Keller, Massa und Hedin (2) die Führung auf die wegweisende Marke von sieben Treffern aus. Pfadi schien in jener wichtigen Phase komplett von der Rolle. Keiner der Routiniers war im Stande, den Negativtrend zu stoppen. Gautschi verschoss gleich zweimal in Folge, Vass, Liniger und Perkovac, der zum Ärger seines Coaches auch seine Penaltychance nicht verwerten konnte und sich kaum einmal aus der Beschattung Derungs› zu lösen vermochte, versagten im selben Masse.

Und in der Folge, das zeichnete rasch einmal ab, waren die zunehmend nervöseren und frustrierteren Pfader nicht mehr in der Lage, ihren krassen Fehlstart zur zweiten Hälfte noch zu korrigieren. Jae-Won Kang stemmte sich zwar fast bis zum physischen Zusammenbruch gegen das drohende Schicksal. Letztlich musste aber auch der südkoreanische Altmeister (und Alleinkämpfer) erkennen, dass gegen die clevere St. Galler Equipe mit Solo-Aktionen nichts mehr auszurichten war. Den Tränen nahe verzog sich Kang, dessen Zukunft in Wintertur noch nicht geregelt ist, nach der Schlusssirene fluchtartig in die Kabine.

Auf Seiten der St. Galler lagen sie sich nach dem siebten Meistertitel in der 77-jährigen Klubgeschichte in den Armen. Coach Dominique Gmür weinte ebenso hemmungslos wie Alexander Vasilakis, der wegen einer Oberschenkelzerrung zum siebten Titel nichts mehr beitragen konnte. Die Gäste durften sich über den Coup – es war im Übrigen der dritte Saisonsieg in Winterthur in Serie – zu Recht freuen. Neben Andreas Dittert, der während der gesamten Finalserie verletzungsbedingt nie eingesetzt werden konnte, meldete sich vor der Finalissima zu allem Überdruss auch Vasilakis verletzt ab.

Bessere Physis war ausschlaggebend

Zusammen mit Goalie Antoine Ebinger, der nach der Pause zehn Angriffe der Winterthurer stoppte, und den beiden Aufbauern Robert Hedin und Stefan Massa war Keller in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Und obschon die Ostschweizer kaum einmal einen Akteur auswechselten, hielten sie den Rhythmus und die Wucht in der Offensive bis zur letzten Sekunde aufrecht. Die bessere Physis, und das ist in Anbetracht des breiteren Kaders Pfadis doch erstaunlich, war in der Endabrechnung zu Gunsten der ersatzgeschwächten Gästeauswahl ausschlaggebend.

swissinfo und Agenturen

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