ZSC Lions im Playoff-Final

Die ZSC Lions gewannen das siebte Halbfinal-Spiel in Lugano mit 5:4 und damit die Serie mit 4:3. Im Playoff-Final treffen die Zürcher auf den Qualifikations-Sieger HC Davos.
Der Zürcher SC bleibt Luganos Playoff-Angstgegner. Die ZSC Lions gewannen den Halbfinal im Tessin 5:4 (3:1, 2:2, 0:1). Die Finalserie gegen Davos beginnt am Samstag.
Der HC Lugano hat in den letzten zehn Jahren – und stets als Favorit – vier Playoff-Serien gegen den ZSC verloren, zuletzt deren drei in Serie. Nachdem in den ersten sechs Partien der Serie die Entscheidung meist spät gefallen war (drei Verlängerungen), waren diesmal frühe Tore mehr als vorentscheidend. Nach bloss neun Minuten führten die Gäste bereits 3:1. Diesem Rückstand hetzte Lugano bis zuletzt erfolglos nach.
Dabei hatten die Gastgeber einen Start nach Mass erwischt und waren nach drei Minuten durch einen Schuss von Régis Fuchs, den Ari Sulander ins eigene Netz stolperte, in Führung gegangen. Allerdings leistete sich Ronnie Rüeger im Lugano-Tor die grösseren Aussetzer: Lediglich 38 Sekunden nach dem 1:0 «boxte» Rüeger einen Puck zum 1:1 ins eigene Netz. Weitere 84 Sekunden später sah es bei Alstons 1:2 erneut nicht gut aus. Und auch bei Peter Jaks› 3:1 herrschte in der gesamten Lugano-Abwehr inklusive Rüeger das nackte Chaos.
In der Schlussphase kam nochmals Spannung auf, als André Rötheli knapp sechs Minuten vor dem Ende für Lugano das 4:5 gelang. Sandy Jeannin hatte danach noch den Ausgleich auf dem Stock (55.). Und unmittelbar vor Spielende besass Lugano mit sechs Feldspielern durch Dubé noch eine weitere hochkarätige Ausgleichschance.
Die ZSC Lions dagegen nutzten diesmal die Chance, die sie in den ersten drei Auswärtsspielen in Lugano noch ausgelassen hatte. Aus den ersten acht Schüssen produzierte das Rautakallio- Team drei Tore; später traf es zum 5:3 auch im Powerplay. Den einzigen Vorwurf, den sich die Zürcher gefallen lassen müssen, ist der, dass sie nach dem ersten Abschnitt mit vermeidbaren Strafen Lugano zweimal den Anschlusstreffer ermöglichten.
Gegen Davos können die Zürcher in dieser Beziehung noch zulegen. Wie zwischen dem ZSC und Lugano existiert auch zwischen den ZSC Lions und Davos mehr als Rivalität. In der Qualifikation haben die Bündner drei von vier Partien gegen die ZSC Lions gewonnen. Die bislang einzige Playoff-Serie zwischen den beiden Vereinen gewannen vor zwei Jahren aber die Lions mit 4:1 Siegen. Für Davos spricht vor Beginn der Serie das breitere Kader: Während die ZSC Lions keine sechs Verteidiger werden aufstellen können, kann Davos-Coach Arno Del Curto sogar nach dem Rotationsprinzip verfahren.
Während Davos und die ZSC Lions in den Final steigen, kann in Lugano die Vergangenheits-Bewältigung beginnen. Die Regular Season verlief nach dem Trainerwechsel von Sinetula Biljaletdinow zu Jim Koleff im Dezember zwar erfreulich, in den Playoffs wurden die Erwartungen indes nicht erfüllt.
swissinfo und Rolf Bichsel (Si)

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