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Mehr Helikopter-Einsätze bei Ski-Unfällen

Einer der 13 Rega-Helikopter im Einsatz. (Bild: Rega) Rega

Seit Anfang Jahr ist die Schweizerische Rettungs-Flugwacht ein Drittel mehr Einsätze für verunfallte Skifahrer und Boarder geflogen, als vor einem Jahr.

Dieser Inhalt wurde am 19. Februar 2006 publiziert

Grund für die Zunahme sind die ausgebuchten Wintersportorte und der pulverharte Schnee.

In den ersten sechs Jahreswochen hat die Zahl der Unfälle auf den Skipisten Höchstwerte erreicht. 705 Mal musste die Rettungsflugwacht (Rega) mit einem Rettungshelikopter ausrücken.

2005 war es im gleichen Zeitraum 528 Mal, wie Rega-Sprecher Walter Schneibel einen Bericht der SonntagsZeitung bestätigte.

Die Einsatzzahlen in den vergangenen Jahren reichen für die genannte Periode von 482 im Jahr 2001 bis zu einem ersten Spitzenwert von 652 im Jahr 2003.

Höhere Geschwindigkeiten

Weshalb die Zahl der Einsätze in diesem Jahr so rasant in die Höhe schnellte hat laut Schneibel zwei Gründe. Zum einen hätten sich deutlich mehr Skifahrer und Snowboarder auf den Pisten getummelt; zum anderen sei der Schnee pulverhart gewesen. "Das gibt höhere Geschwindigkeiten", so Schneibel.

Rechne man nun eins uns eins zusammen, ergebe sich eine höhere Unfallhäufigkeit. Auch die Wahrscheinlichkeit, dass es zu schwereren Unfällen komme, sei höher.

Zunahme auch im Wallis

Eine genaue Statistik über sämtliche Pistenunfälle – also auch über die, welche keinen Helikoptereinsatz erfordern –liegt noch nicht vor. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung wird die Zahlen für das Jahr 2006 erst nächstes Jahr veröffentlichen. Zahlen einzelner Wintersportorte lassen auf eine deutliche Zunahme der Unfälle schliessen.

Auch die für die Westschweiz zuständige Air Glacier hat in den ersten sechs Jahreswochen eine Zunahme der Einsätze festgestellt. Im Wallis, den Berner Alpen und im Skigebiet Porte du Soleil musste sie im seit Jahresbeginn 575 Mal wegen verunfallten Skifahrern ausrücken. Das war 120 Mal mehr als im Vorjahr, wie Sprecherin Françoise Berra sagte.

Prävention international koordinieren

Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) verunfallen in der Schweiz jährlich rund 100'000 Skifahrerinnen und Skifahrer. Mit dem Ziel, diese Zahl zu senken, haben Vertreter der EU-Kommission und der fünf Alpenländer Schweiz, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien in Turin eine Charta unterzeichnet.

Diese sieht vor, die Unfallverhütung international zu koordinieren. Die beteiligten Länder wollen ihre Erfahrungen einbringen und gemeinsame Lösungen suchen.

Skifahren gehört in der Schweiz zu den populärsten Sportarten. "Der Wintersport hat in der Schweiz eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Wenn Skifahren subjektiv als gefährlich empfunden wird, leidet letztlich der Tourismus" unterstreicht bfu-Direktorin Brigitte Buhmann die Notwendigkeit der Prävention.

swissinfo und Agenturen

In Kürze

Die Rega wurde 1952 gegründet. Sie ist eine selbständige und gemeinnützige private Stiftung und gehört als Korporativmitglied zum Schweizerischen Roten Kreuz.

Der Hauptsitz befindet sich auf dem Flughafen Zürich-Kloten. Zusätzlich verfügt die Rega über zehn Einsatzbasen.

Die Rega beschäftigt 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre Flotte umfasst 13 Helikopter und 3 Rettungs-Flugzeuge.

Air Glacier wurde 1965 im Wallis gegründet. Das Unternehmen führt neben Rettungsflügen auch touristische Flüge durch.

Air Glacier beschäftigt 130 Personen. Die Flotte besteht aus 21 Helikoptern und 8 Flugzeugen.

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Fakten

Einsätze Rega

1.1. – 15.2. 2005: 528
1.1. – 15.2. 2006: 705

Einsätze Air Glacier

1.1. – 15.2. 2005: 455
1.1. – 15.2. 2006: 575

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