Mikaelian im Höhenflug

Die Waadtländerin Marie-Gaïané Mikaelian schlug in Kloten Tatjana Panowa 6:1, 6:3 und wird dafür mit dem Viertelfinal gegen die Weltranglisten-Erste Jennifer Capriati "belohnt".
Mikaelian zeigte vor 5’135 Zuschauer in der Schluefweg-Halle ein druckvolles Grundlinienspiel und diktierte gegen die nur 1,54 m grosse Tatjana Panowa (WTA 39) die Ballwechsel fast nach Belieben.
Im ersten Satz nahm sie der 25-Jährige gleich dreimal den Aufschlag ab. Sie selber überliess im ersten, nur 22 Minuten dauernden Abschnitt ihrer Opponentin beim eigenem Service gerade drei Punkte. Die Effizienz hielt Mikaelian auch im zweiten Durchgang bei: Gleich mit der ersten von zwei Möglichkeiten zum Servicedurchbruch realisierte sie das vorentscheidende 5:3.
Einzige Schweizer Hoffnung
Erstaunlich war, wie ruhig und abgeklärt Mikaelian auftrat. Dass sie nach der verletzungsbedingten Absage von Martina Hingis und der schmachvollen Niederlage von Patty Schnyder als einzige Schweizer Hoffnung übrig geblieben war, schien ihr überhaupt nichts auszumachen.
Kühlen Kopf bewahrte sie zudem in der brenzligsten Situation Mitte des zweiten Satzes; beim Stande von 3:2 wehrte sie den einzigen Breakball sicher ab.
Selbstverletzung mit dem Racket
Schon gar nicht aus der Fassung brachte sie die kurz darauf eine Unterbrechung, in der sie eine blutende Wunde am linken Schienbein behandeln lassen musste. Die Wunde hatte sie sich bei einem Aufschlag mit dem Racket selber zugefügt.
Nur äusserlich ruhig
«Ich war aber schon nervös», bekannte die Lausannerin nach der 62-minütigen Partie, «es war nicht einfach, denn ich wollte unbedingt meine Leistung bestätigen.»
Antritt gegen die Welt-Erste
Eine weitere Möglichkeit zur Bestätigung erhält Mikaelian am Freitag: Sie muss im Viertelfinal gegen Weltranglisten-Erste Jennifer Capriati antreten.
«Gegen die Nummer 1 der Welt vor heimischem Publikum zu spielen ist für mich wie ein Traum.»
Bastl in Helsinki weiter
George Bastl steht beim ATP-Challenger-Turnier in Helsinki in den Viertelfinals. Der 26-jährige Waadtländer bezwang den Briten Barry Cowan 6:3, 4:6, 6:1. Bastl trifft in der nächsten Runde entweder auf den Dänen Kenneth Carlsen oder den Österreicher Julian Knowle.
swissinfo und David Bernold (sda)

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