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Mordfall Stern: Motive bleiben im Dunkeln

Edouard Stern, der Anfang Woche in Genf ermordet wurde. Keystone

Der französische Bankier Edouard Stern ist in Genf unter mysteriösen Umständen umgekommen. Er gehörte einer französischen Finanziersdynastie an.

Dieser Inhalt wurde am 03. März 2005 publiziert

Hintergründe und mögliche Motive für den Tod Sterns blieben vorerst offen. Die Genfer Behörden leiteten eine Untersuchung ein.

Stern galt nach Berichten französischer und Westschweizer Medienberichten in Finanzkreisen angesichts unkonventioneller Methoden und eines grossen Ehrgeizes als schillernde Figur.

Der zuständige Untersuchungsrichter Michel Graber bestätigte am Donnerstag-Abend die Identität des Toten. Der 50-jährige Stern war am Dienstagnachmittag in seiner Wohnung im Quartier Rive tot aufgefunden worden. Er war erschossen worden.

Die Polizei fand keine Einbruchspuren. Es wurde eine Autopsie angeordnet.

Gegenüber der Nachrichten-Sendung "19:30" des Westschweizer Fernsehens TSR erklärte Untersuchungsrichter Graber, die Wohnung Sterns sei elektronisch gesichert gewesen. Es sei davon auszugehen, dass der Bankier seine oder seinen Angreifer selbst eingelassen habe.

Laut "Tribune de Genève" war Stern von Mitarbeitern des Investmentfonds IRR gefunden worden. Diese seien von Sterns Haushälterin in die Wohnung gelassen worden, nachdem sie sich wegen der Abwesenheit des Chefs Sorgen gemacht hätten.

Über das mögliche Tatmotiv wird in den Medien heftig spekuliert. Der Erschossene gehörte zur französischen Hochfinanz und galt als knallharter Geschäftsmann. Stern war der Schwiegersohn von Michel David-Weill, dem Chef der französischen Geschäftsbank Lazard. Er galt als dessen Kronprinz, überwarf sich aber 1997 mit ihm.

Grosses Vermögen

Laut der Nachrichtenagentur AFP hatte Stern im Alter von 22 Jahren seinen Vater von der Leitung der 1848 gegründeten Familienbank gleichen Namens verdrängt. 1988 verkaufte er die Bank an Partner aus dem Libanon. In den letzten Jahren hatte Stern vergeblich versucht, Unternehmen wie die Chemiegruppe Rhodia oder den Brillenvertrieb GrandVision zu übernehmen.

In Genf wohnte Stern in einem modernen Appartementhaus. Der Financier verfügte über einen eigenen Jet und ein beträchtliches Vermögen, das er laut "Tribune de Genève" zuletzt zunehmend in osteuropäische Immobilien investiert hatte.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Edouard Stern, geboren 1954, hatte zwei Gesichter. Den einen erschien der Waffensammler, Jäger und Pokerspieler mit dem schwarzen Judo-Gürtel charmant und sehr höflich. Andere jedoch schildern den Investment-Banker als extrem ehrgeizig, rücksichtslos und brutal.

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Fakten

Der französische Financier Edouard Stern wurde am Dienstag tot in seiner Wohnung in Genf gefunden.
Die Polizei fand keine Einbruchsspuren, geht aber dennoch von einem Verbrechen aus. Die Untersuchung ist im Gange.
Stern, berühmt-berüchtiger Financier aus einer alten Bankier-Dynastie war der Schwiegersohn von Michel David-Weill, dem Präsidenten der französischen Bank Lazard.

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