Ab 1920 gabs an den Volksschulen der Schweiz für die Schülerinnen und Schüler die gesunde Pausenmilch.
Mit der Kommerzialisierung der Milch wird das Melken mehr und mehr zur Männersache. Erst in den 1960er-Jahren kehren die Frauen zum Melken zurück.
Die Frauen waren in der Regel für die Reinigung und den Unterhalt der Utensilien wie etwa der Kannen verantwortlich, die für Melken und Transport der Milch benutzt wurden.
Die Milch, ein leicht verderbliches Produkt, wurde von Bauern frisch vom Stall in die Stadt geliefert, auch mit Hundekarren.
Die Gründung von Milchzentralen (hier in Lausanne) führte zu einer Verbesserung der Milchverteilung.
Der Milchmann, der mit seinem Lieferwagen von Quartier zu Quartier fuhr, gehörte lange zum Bild der Schweizer Städte.
Ab Ende der 1920er-Jahre schenkten flotte Mitarbeiter der Propagandazentrale der schweizerischen Milchwirtschaft im ganzen Land Milch aus.
In einer Zeit, als nicht alle ihren Hunger stillen konnte, war die Pausenmilch in den Schulen sehr willkommen.
Nach dem Krieg wurde der Milchkonsum zu einem gesellschaftlichen Phänomen. Milch gab es an Bahnhöfen, am Arbeitsplatz und in der Freizeit.
Die Degustationsstände für Milch in Läden und auf Märkten trugen dazu bei, dass dieses Getränk sehr beliebt wurde.
Die 1970er-Jahre ist die Zeit der Massenwerbung.
Jüngst schaffte es die Milchkuh "Lovely" zur helvetische Werbeikone. Mit verschiedenen - getricksten - Heldentaten und Kunststücken wirbt sie für das gesunde Getränk.
Der Weg vom Grundnahrungsmittel zum Nationalgetränk
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Eng mit der Schweizer Identität verbunden, wurde aus der Milch im Verlauf des 20. Jahrhundert ein Nationalgetränk. Das Buch «Milch für alle» (hier+jetzt Verlag Baden, erschienen in Deutsch und Französisch), dokumentiert mit Bildern die Geschichte der Milchwirtschaft zwischen Verstaatlichung und Liberalisiserung. (Bilder aus dem Buch)
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