Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Neue Chance, Euro-Tickets zu ergattern

Kaufantrag für Euro-Tickets im Internet. Keystone

Die Schweizer Fussballfans erhalten eine weitere Chance, vielleicht doch noch zu Eintrittskarten für die Schweizer Spiele der Euro 2008 zu kommen. Voraussetzungen sind eine Kreditkarte und viel Glück.

Für die 3 Gruppenspiele der Schweizer Nationalmannschaft kommen gerade mal je 5600 Karten in den Verkauf. Dafür können ab Samstagmittag per Internet Kaufanträge gestellt werden.

Maximal vier Tickets pro Spiel können Schweizer Fans auf www.football.ch beantragen. Dafür braucht es eine Kreditkarte – Visa oder Mastercard. Am 16. Februar punkt 12 Uhr wird das Portal wieder geschlossen.

Anmeldungen sind für alle Gruppen- und allfällige Viertel- und Halbfinalspiele möglich, wie Peter Gilliéron, Generalsekretär des Schweizer Fussballverbandes (SFV), am Freitag in Bern vor den Medien ausführte. Karten gibt es aber für höchstens ein Spiel.

Der Zeitpunkt des Eingangs des Antrags spielt bei der Verlosung keine Rolle. “Melden Sie sich ruhig erst am Sonntag oder Montag, die Chancen sind genau gleich”, betonte Gilliéron. “Sonst bekommt der Server Probleme.”

Die drei Gruppenspiele der Schweizer Nationalmannschaft finden im Basler St. Jakob-Park statt, der 42’500 Plätze umfasst. Pro Spiel erhält der SFV vom europäischen Fussballverband UEFA 7747 Karten zur Verfügung gestellt.

Nur 5600 kommen tatsächlich in den Vorverkauf. Der Rest geht an die so genannte “SFV-Familie” – laut Gilliéron Gremien und Komitees des SFV – sowie an Sponsoren und Partner.

Chancen sehr klein

Die Chancen, dass ein Antrag erfolgreich ist, sind also sehr klein. Für die erste Verkaufsphase der UEFA im März 2007 hatten sich mehr als 10 Millionen Fans um die 350’000 Tickets beworben.

Der Deutsche Fussballverband erhielt im Januar innerhalb von zwei Wochen 1,5 Millionen Anmeldungen für die EM.

Grössere Chancen haben die treuen Fans. Gilliéron schätzt ihre Zahl auf “einige hundert”. Ihnen wird ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Als treu gilt, wer mindestens acht Heim- oder Auswärtsspiele der Schweizer “Nati” seit der WM 2006 besucht hat, was mit Tickets oder Reiseunterlagen belegt werden muss.

Eine hohe Anforderung, denn die Nationalmannschaft hatte in dieser Zeit genau acht Heimspiele. Acht Mal spielte sie im Ausland.

Losglück entscheidend

Die weniger treuen Fans müssen auf ihr Losglück vertrauen. Ob dieses ihnen zugetan ist oder nicht, erfahren sie bis Mitte März, was die Gruppenspiele betrifft.

Die Tickets für allfällige Viertel- und Halbfinals mit Schweizer Beteiligung werden kurzfristig unter denjenigen verlost, die sich jetzt zusammen mit den Anträgen für die Gruppenspiele einschreiben.

Würde die Schweiz gar den Final erreichen, gäbe es laut Gilliéron einen Sonderverkauf. Der SFV bekäme wieder rund einen Fünftel der 50’000 Plätze im Wiener Ernst-Happel-Stadion.

Die Tickets für das Eröffnungsspiel gegen Tschechien kosten zwischen 110 und 400 Franken und für die anderen Gruppenspiele gegen die Türkei und Portugal zwischen 70 und 175 Franken.

Ein Viertelfinalticket würde zwischen 95 und 290 Franken kosten, ein Halbfinalticket 130 bis 480 Franken. Für das Finalspiel müssten mindestens 255 Franken investiert werden. Für jede erfolgreiche Bestellung wird zudem eine Gebühr von 20 Franken erhoben.

VIPs werden eingeladen

Die VIPs können auf eine Einladung hoffen, statt sich auf das Losglück verlassen zu müssen. Die Behörden der vier Host Cities Bern, Zürich, Basel und Genf erhalten pro Match, der in ihrer Stadt stattfindet, kostenlos 10 VIP-Tickets und 30 Tickets erster Klasse für wichtige Persönlichkeiten. 200 Tickets erster und zweiter Kategorie erhalten sie gegen Bezahlung.

Auch für den Bund und die Kantone sind für die 15 Spiele in der Schweiz rund 100 VIP-Karten sowie Tickets erster und zweiter Kategorie reserviert, um beispielsweise Staatsoberhäupter und Minister einzuladen. 250 Eintritte machen die Parlamentarier unter sich streitig.

swissinfo und Agenturen

Eigens für die Dauer der Euro 2008 kommt ein neuer Radiosender zum Einsatz: Radio 11 wird als akustischer Gastgeber in den Euro-Austragungsstädten Zürich, Bern, Basel und Genf ausgestrahlt.

Das Programm besteht hauptsächlich aus Fussball, Lifestyle und Musik aus den 16 teilnehmenden Ländern. Moderiert wird vornehmlich in Englisch, Französisch und Deutsch, aber auch den Landessprachen der jeweils spielenden Mannschaften.

Das überregionale Radio-Projekt wird über Sponsoren finanziert. Auch die Stadt Zürich zahlt einen Unterstützungsbeitrag.

Die Fussball-Europameisterschaft 2008 wird vom 7. bis 29. Juni in der Schweiz und in Österreich ausgetragen.

Von 31 Begegnungen werden 15 in der Schweiz stattfinden (sechs in Basel, drei in Zürich, Bern und Genf) und 16 in Österreich. Der Final wird in Wien ausgetragen.

Die Partien werden in 170 Länder übertragen, und man rechnet mit insgesamt rund 5 Millionen Zuschauern in den Stadien und in den speziell eingerichteten Fan-Zonen, darunter 1,4 Millionen aus dem Ausland.

Die Schweizerischen Bundesbahnen werden während der drei Wochen dauernden Euro 2008 2500 Extrazüge einsetzen. Der Fahrplan wird am 1. April bekannt gegeben.

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft