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Novartis erzielt 2006 Rekordergebnis

Novartis: Auch 2006 auf Erfolgskurs. Keystone

Der Basler Pharmakonzern Novartis hat im Geschäftsjahr 2006 den Reingewinn um 17% auf 7,2 Mrd. Dollar gesteigert.

Der Umsatz legte um 15% auf 37,0 Mrd. Dollar zu. Damit erfüllt der Konzern die Erwartungen der Analysten nur knapp.

Unter Ausschluss der Aufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme des Impfstoffherstellers Chiron erhöhte sich der Reingewinn um 25 Prozent, wie Novartis am Donnerstag mitteilte. Die einmaligen Kosten beziffert Novartis mit 541 Mio. Dollar. Das operative Konzernergebnis stieg um 18 Prozent auf 8,2 Mrd. Dollar und damit stärker als der Umsatz.

Die Pharmasparte steuerte mit 22,576 Mrd. Dollar den Löwenanteil zum Umsatz bei, was einer Steigerung um 11 Prozent entspricht. Damit habe die Sparte im sechsten Jahr in Folge weitere Marktanteile erobert.

Am stärksten legte das Geschäft mit Nachahmermedikamenten zu: Der Umsatz der Generikasparte Sandoz wuchs um 27 Prozent auf 5,959 Mrd. Dollar.

Die fortgeführten Geschäftsbereiche der Sparte Consumer Health setzten 6,5 Mrd. Dollar um, ein Plus von 8 Prozent. In der nach dem Kauf von Chiron gegründeten Sparte Vaccines & Diagnostics wurden 956 Mio. Dollar umgesetzt.

Wichtigste Produkte positiv

Die drei umsatzstärksten Produkte von Novartis – die beiden Blutdrucksenker Diovan und Lotrel sowie das Leukämiemedikament Glivec – entwickelten sich im Geschäftsjahr 2006 positiv und trugen zusammen über 8 Mrd. Dollar zum Gruppenumsatz bei.

Weniger gut lief das Geschäft dagegen mit Zometa (Knochenmetastasen) und Lamisil (Nagelpilzinfektionen), wie aus der Mitteilung des Konzerns hervorgeht.

Im vierten Quartal profitierte Novartis insbesondere von der Pharmasparte, da viele der meistverkauften Produkte der Division zweistellige Zuwächse des Nettoumsatzes erzielten.

In der Generikasparte seien die Preissenkungen in Deutschland durch Volumensteigerungen der vor kurzem eingeführten Produkte mehr als wettgemacht worden, hiess es weiter.

Neue Rekorde in Sicht

Im Jahr 2007 rechnet Novartis mit neuen Rekordwerten sowohl beim Nettoumsatz als auch beim Gewinn. Novartis bereitet nach den Angaben eine Welle von Neueinführungen von Produkten innerhalb der kommenden zwei Jahre vor. Novartis habe derzeit 138 Projekte in der pharmazeutischen Entwicklung.

Novartis will die Dividende um 17 Prozent erhöhen und für das abgelaufene Jahr 1.35 Franken je Aktie ausschütten. Das ist die zehnte Dividendenerhöhung in Folge.

Nicht unter Druck

Der Pharmakonzern rechnet 2007 mit einer leichten Margenerosion in seinem Pharmageschäft. Diese sollte aber sehr begrenzt ausfallen, sagte Konzernchef Daniel Vasella.

Die Marktanteile sollten sich 2007 aber halten lassen, so Vasella weiter.

Novartis stehe nicht unter dem Druck, Gerber babyfood zu verkaufen, erklärte er.

Aktie sinkt

Der erste Jahresabschluss eines SMI-Schwergewichts wurde an der Börse skeptisch aufgenommen.

Die Aktie gab entgegen dem positiven Markttrend nach und verlor vorübergehend 1,4%.

Gegen Mittag machte das Minus noch 0,5% aus. Analysten bezeichneten unter anderem den Ausblick als enttäuschend.

swissinfo und Agenturen

Novartis 2006:
Umsatz: 37,020 Mrd. Dollar (+14,9%)
Pharma: 22,6 Mrd. (+11%)
Vaccines and Diagnostics: 956 Mio. (Chiron)
Sandoz (Generica): 6 Mrd. (+27%)
Consumer Health: 6.5 Mrd. (+8%)

Novartis ging 1996 aus der Fusion der beiden Basler Pharmakonzerne Sandoz und Ciba hervor – eine der grössten Fusionen der Schweizer Wirtschaftsgeschichte.

Heute ist das Unternehmen weltweit führend in den Bereichen Medikamente und Impfstoffe. Hauptsitz ist Basel. Novartis ist an der Schweizer und New Yorker Börse kotiert.

Unter den vier grössten Umsatzträgern von Novartis erzielt der Sektor Pharma ein Wachstum, das zu den weltweit grössten zählt.

Das Unternehmen ist der zweitgrösste Hersteller von Antigrippen-Impfstoff in den USA.

Im Bereich Consumer Health hat Novartis 2006 die Divison Nutrition an Nestlé verkauft.

Novartis gehört zudem zu den weltweit grössten Anbietern von Generika.

Das Unternehmen ist in 140 Ländern tätig und beschäftigt rund 98’000 Personen.

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