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Panorama für Schlachten-Bummler an der Expo.02

Ausschnitt aus dem Schlachten-Gemälde. Stiftung für das Panorama der Schlacht bei Murten

An der Expo.02 soll erstmals seit fast einem Jahrhundert ein riesiges Schlachten-Panorama gezeigt werden. Das Bild lagerte 80 Jahre in einem Werkhof. Die Restauration wurde jetzt begonnen - sie wird auf Tausende von Arbeitsstunden geschätzt.

Ein 10-köpfiges Team der Berner Hochschule für Gestaltung hat am Freitag (12.01.) mit der Restauration des Bildes begonnen. Experte Volker Schaible leitet die Restaurierung. Obwohl das Bild in erstaunlich gutem Zustand sei, würden die Arbeiten rund 16’000 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen, schätzt Schaible.

Das 111 Meter lange Rundgemälde lagerte die letzten 80 Jahre beinahe vergessen in einem Freiburger Werkhof. Durch Feuchtigkeit seien am Panorama Faltenbildungen und Verfärbungen entstanden, auch die Mal- und Grundierungs-Schichten seien versprödet und verhärtet, teilte die Expo.02 mit. Ausserdem sei es Schimmel und Mäusefrass ausgesetzt gewesen.

Vernichtungsschlacht am Murten-See

Das Panorama stellt die Schlacht von Murten 1476 dar. Dort bekriegten sich die Eidgenossen und Herzog Karl der Kühne. Das Panorama wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom deutschen Künstler Louis Braun angefertigt.

Solche Bild-Monumente wurden der damaligen Öffentlichkeit in eigens dafür gebauten Rundgebäuden gezeigt: Die Zuschauenden standen auf einem Podest in der Mitte, während Pflanzen und teils künstlicher Nebel die Szenerie realistisch machen sollten. Dieses Mal-Theater wurde durch das Kino verdrängt. Die Schlacht bei Murten wurde letztmals 1904 gezeigt.

Nach Jahrzehnten an der Expo

An der Expo.02 soll die Öffentlichkeit das Bild zum ersten Mal seit über 80 Jahren sehen. Ausgestellt werden soll das Bild im Monolith, einem vom Architekten-Star Jean Nouvel konzipiertem Würfel, der im Murtensee stehen wird. Die Restaurations-Kosten von fast zwei Millionen Franken wurden durch den Schweizer Gewerbeverband und KMUs gesammelt.

swissinfo und Agenturen

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