Wissenschaftler der Istanbuler Bosporus- Universität haben die türkische Regierung aufgefordert, auf den Bau des umstrittenen Ilisu-Staudamms zu verzichten. Die Natur im Tigristal und historische Stätten von Weltrang dürften nicht überflutet werden.
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Dies erklärten 111 Wissenschaftler in einem Brief, über den die Tageszeitung Radikal am Freitag berichtete. Die türkische Regierung hält am Bau des Damms fest, obwohl die Schweiz, Deutschland und Österreich Bürgschaften für das Projekt gekündigt haben.
Ankara hat erklärt, neue Geldgeber gefunden zu haben. Deutschland, Österreich und die Schweiz hatten Kreditbürgschaften im Juli 2009 gestoppt, weil Umweltauflagen verletzt und Kulturgüter am Ufer des Tigris in Gefahr seien.
Gegen das Bauprojekt, das auch die archäologisch bedeutende Stadt Hasankeyf bedroht, hat es im In- und Ausland Proteste gegeben. Die türkische Regierung möchte mit dem Staudamm nicht nur Energie gewinnen, sondern verspricht auch bessere Bewässerungs-Möglichkeiten für die Landwirtschaft.
Das Projekt im südöstlichen Anatolien wurde 1991 in Angriff genommen. Geplant sind 22 Dämme und 19 Kraftwerke an den Flüssen Euphrat und Tigris.
swissinfo.ch und Agenturen
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