Nach der friedlichen Demonstration von Muslimen am Samstag in Bern ist am Sonntag der Ruf nach einer islamischen Dachorganisation laut geworden. So hätten die Behörden einen Ansprechpartner, und die Imame wären leichter zu kontrollieren.
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In diese Richtung äusserte sich Hisham Maizar, Präsident der Föderation islamischer Organisationen in der Schweiz (FIDS). Der Weg dahin sei lang und schwierig, ein Anfang aber gemacht, sagte Maizar in einem Interview mit der Westschweizer Sonntagszeitung Le Matin Dimanche. Ein erster Schritt sei bereits vor der Abstimmung über das Minarett-Verbot erfolgt, als die FIDS mit der Koordination der Islamischen Organisationen (KIOS) zusammenarbeitete.
Da ein einheitlicher Ansprechpartner fehlt, hat Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf die verschiedenen Organisationen an einen runden Tisch gerufen. Das Treffen soll noch vor Weihnachten stattfinden, wie am Sonntag aus ihrem Departement verlautete. Ein erstes Treffen vom September war der Integration gewidmet.
Maizar sagte, die Muslime in der Schweiz müssten mit den Behörden zusammenarbeiten, etwa beim Umgang mit radikalen Geistlichen. Die Gläubigen wüssten im Gegensatz zu den Behörden, worüber an ihren Kultstätten gepredigt werde. So könnten die Muslime durchaus auch bei der Erteilung von Visa an Imane ein Wort mitreden.
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