Die zwei ehemaligen uigurischen Guantánmo-Häftlinge sind am Dienstag im Kanton Jura angekommen. Es handelt sich um zwei Brüder, die aus humanitären Gründen aufgenommen wurden. Die Schweiz will damit zur Schliessung des Gefangenenlagers Guantanamo beitragen.
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Am 3. Februar 2010 hat der Bundesrat beschlossen, die zwei Männer chinesischer Nationalität aufzunehmen, nachdem die jurassische Regierung ihr Angebot bestätigt hat, sie aufzunehmen. Sie erhalten eine Aufenthaltsbewilligung B aus humanitären Gründen.
Die beiden Uiguren wurden von den US-Behörden weder angeklagt noch verurteilt; heute sind sie wieder freie Menschen. Gegenüber der Schweiz haben sie sich ausdrücklich verpflichtet, die Rechtsordnung zu respektieren und die am Wohnort gesprochene Sprache zu erlernen.
Sie sind zudem willens, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen und selber für ihren Lebensunterhalt zu sorgen.
Um sie und ihre Persönlichkeit zu schützen und um ihre Integration in die Gesellschaft nicht zu gefährden, machen die beteiligten Stellen des Bundes und des Kantons Jura keine weiteren Angaben zu ihrer Person und zu ihrem Aufenthaltsort.
Insgesamt gewährt die Schweiz drei Personen aus dem Gefangenenlager Guantánamo humanitäre Aufnahme – neben den beiden Uiguren auch einem Usbeken. Dieser war Anfang Jahr im Kanton Genf eingetroffen.
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