Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) warnt vor einem Kollisionskurs zwischen Europäern und Muslimen. In Europa nehme die krankhafte Angst vor dem Islam ständig zu, sagte Generalsekretär Ekmeleddin Ihsanoglu in Wien.
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«Dieses Phänomen ist ein Affront gegenüber den Menschenrechten und der Würde der Muslime», sagte Ihsanoglu vor dem Ständigen Rat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Der Konflikt bedrohe die Stabilität, Harmonie und Sicherheit der Welt.
Konkret nannte der OIC-Generalsekretär die wachsende Zustimmung zu rechtsradikalen Parteien mit ihrer «völlig unverständlichen Aversion gegen den Islam». Die Rechtsradikalen rissen die Lehren des Islam völlig aus dem Kontext und manipulierten die Gedankenwelt der Durchschnittseuropäer durch eine verzerrte und negative Darstellung des Islam und der Muslime.
Dies führe zu Entwicklungen wie dem Schweizer Minarett-Verbot, dessen «radioaktiver Niederschlag» sich schnell über ganz Europa verbreite. Das Votum für ein Verbot von Minaretten sei nicht nur ein Angriff auf die Religionsfreiheit, sondern auch «zutiefst spaltend» und trage das Risiko eines «Kollisionskurses» in sich.
In den bisherigen Aktivitäten zur Bekämpfung islamfeindlicher Tendenzen habe es «kaum Fortschritte» gegeben, stellte der Vertreter der OIC fest, die als zweitgrösste zwischenstaatliche Organisation der Welt 57 muslimische Staaten unter ihrem Dach vereint.
swissinfo.ch und Agenturen
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