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Presseschau vom 05.03.2003

Die von Justizministerin Ruth Metzler einberufene nationale Asylkonferenz findet ihren Niederschlag in den Spalten der Schweizer Tages-Zeitungen.

Die Auswirkungen der Wirtschaftsflaute, des Irak-Kriegs und die rätselhafte Krankheit Sars auf den Tourismus, ist ein weiteres Thema.

“Gut, dass wir darüber geredet haben…” meint die BASLER ZEITUNG zur Nationalen Asylkonferenz zwischen Bund, Kantonen und Städten.

Sie findet, dass man sich in den entscheidenden Punkten nicht viel näher gekommen sei und befürchtet, “dass die Teilrevision des Asylgesetzes im Wahljahr in einem Wust von technischen Details und kleinkarierten Massnahmen versandet”.

Der TAGES ANZEIGER schreibt, dass Justizministerin Ruth Metzler Pressionen von Rechts mit immer neuen Verschärfungen des Asylrechts entgegenkomme.

“Das taten schon andere Justizminister vor ihr, nur scheint sie nichts aus den Fehlern ihrer Vorgänger gelernt zu haben. Die Asylpolitik kann der extremen Rechten nämlich nie genug rechts und nie genug extrem sein.”

Ruth Metzler sei nicht zu beneiden, sie verdiene aber auch kein Mitleid, meint der TAGI weiter: “Eintönig und formelhaft repetierte sie am Ende der Konferenz ihre Nullaussagen und Beschwichtigungs-Vokabeln (…) Umgekehrt wehrte sie sich aus windigen Verfahrensgründen, das heiss diskutierte Zürcher Manifest zur Asylpolitik zu traktandieren.”

Der TAGI fragt sich, warum sie Städtevertreter an eine Asylkonferenz einlade, wenn sie ihre Lösungsansätze ausgerechnet dort nicht diskutiert haben möchte.

“Asile: une majorité des cantons soutient la proposition d’économies de Ruth Metzler,” – Asyl: Eine Mehrheit der Kantone unterstützt den Spar-Vorschlag von Ruth Metzler

titelt die welsche LE TEMPS. Positiv auch für sie, dass man wenigstens darüber geredet hat:

“Pas de décisions concrètes, mais de long debats” – Keine konkreten Entscheidungen, dafür lange Debatten.

Annullieren statt Buchen

Die Reisebranche steht vor einer grossen Herausforderung: Nach Terror, Wirtschaftsflaute und dem Irak-Krieg sorgt nun auch die Lungenkrankheit Sars dafür, dass die Buchungsbücher nicht voll werden.

Jürg Schmid, Direktor von Schweiz Tourismus meint in der BERNER ZEITUNG: “Es sind alle Negativ-Faktoren zusammen gekommen, die man sich in seinen schlimmsten Albträumen vorstellt.” Schmid erwartet einen schwierigen Sommer und Hotelkonkurse.

Ins selbe Horn stösst auch der BLICK: “Schweizer im Reisestreik”, titelt die erste Seite. Die Schweizer Reisebüros stöhnen laut BLICK nicht wegen zu viel sondern zu wenig Aufträgen: “Im Vergleich zu 2002 haben 50 Prozent weniger Leute Ferien gebucht”.

Das hat Konsequenzen: Beim Reiseveranstalter TUI Suisse müssen die 650 Mitarbeitenden kurzarbeiten.

Am besten sollen noch die Last-Minute-Angebote laufen. “Immerhin:” meint das Boulevard-Blatt, “Das Träumen ist den Menschen ob all den negativen Nachrichten noch nicht vergangen – die Anzahl der abgeholten Ferienprospekte ist stabil”

swissinfo, Etienne Strebel

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