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Schweiz verurteilt Bombenanschläge auf Bali

Rettungssanitäter bergen die Überreste von Opfern nach den Anschlägen auf Bali. Keystone

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat die Bombenanschläge vom Samstag auf Bali aufs Schärfste verurteilt.

Dieser Inhalt wurde am 03. Oktober 2005 publiziert

Bei drei Anschlägen sind am Samstag auf der indonesischen Ferieninsel mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen, über 100 wurden verletzt.

Die Zahl der Todesopfer der blutigen Anschläge auf Bali ist am Sonntag auf mindestens 26 gestiegen, wie die örtliche Polizei bekannt gab. Im Abstand von rund zehn Minuten waren am Samstagabend Lokalzeit (Nachmittag Schweizer Zeit) drei Bomben in den Touristenhochburgen Jimbaran und Kuta explodiert. Antiterror-Experten vermuten, dass die Anschläge von Selbstmordattentätern verübt wurden.

Mit grösster Wahrscheinlichkeit sind unter den Opfern keine Schweizer Touristen. Bereits vor drei Jahren waren auf der Insel, die zu Indonesien gehört, 202 Menschen bei Anschlägen ums Leben gekommen, darunter zahlreiche Touristen.

EDA verurteilt Tat "aufs Schärfste"

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) "verurteilt die terroristischen Anschläge, die am 1. Oktober auf Bali verübt wurden, aufs Schärfste", heisst es in einer Mitteilung vom Montag.

Einmal mehr seien "unschuldige Menschen Opfer von blindwütigen und brutalen Angriffen geworden". Diese Gewaltakte bedrohten auch die Förderung von Frieden und Stabilität in der Region.

Das EDA rät aber nach wie vor nicht vor Reisen nach Bali ab. Es hat jedoch seine Reisehinweise nach den jüngsten Anschlägen leicht angepasst. Die Gefahr terroristischer Anschläge bestehe weiterhin, heisst es in den Reisehinweisen des EDA zu Indonesien.

EDA kontaktierte alle Schweizer Touristen

Das EDA hatte nach den Anschlägen bis am Sonntag-Morgen mit mehreren hundert Schweizer Touristen auf Bali Verbindung aufnehmen können. "Wir haben mit den Reiseveranstaltern zusammen gearbeitet, mit Personen vor Ort und wir haben in den Spitälern nachgeschaut", sagte EDA-Sprecher Lars Knuchel.

"Wir haben alle Schweizer Touristen kontaktiert, deren Aufenthalt auf Bali uns gemeldet wurde." Alle diese Personen seien wohlauf. Die genaue Anzahl der kontaktierten Personen wollte das EDA nicht bekannt geben.

Auch darüber, wie viele der betroffenen Schweizer ihre Ferien fortsetzen oder die Heimreise antreten wollten, konnte das EDA keine Angaben machen.

Über 650 Schweizer auf Bali - kaum Umbuchungen

Der Reiseversicherer Elvia spricht von 650 Schweizer Touristen, die gegenwärtig auf Bali, die auch Insel der Götter genannt wird, Ferien machen. Kuoni konnte mit 115 seiner 118 Feriengäste Kontakt aufnehmen. Sie seien wohlauf. Auch TUI teilte mit, die meisten seiner 150 Gäste auf Bali seien wohlauf.

Schweizer Bali-Reisende liessen sich bis Montag kaum vom jüngsten Bombenterror auf Bali abschrecken lassen. Nur vereinzelt annullierten sie ihre geplanten Ferien oder buchten auf andere Destinationen um.

"Die Leute lernen damit umzugehen, dass es keine 100-prozentige Sicherheit gibt", sagte Kuoni-Sprecher Peter Brun am Montag. Die Schäden der Anschläge vom Samstag seien zudem nur lokal, im Unterschied etwa zur Tsunami-Katastrophe von Ende letzten Jahres.

Erinnerungen werden wach

Nach Polizeiangaben waren die Bomben am Samstag-Abend Lokalzeit während der Zeit des Abendessens im Abstand von wenigen Minuten in zwei Strandrestaurants im Badeort Jimbaran und in einem Restaurant im Touristenort Kuta explodiert.

Bei Anschlägen vor fast genau drei Jahren, am 12. Oktober 2002, waren ebenfalls Touristen-Orte auf Bali Ziel der Terroristen gewesen. Bei den Bomben in zwei Nachtklubs waren damals insgesamt 202 Menschen ums Leben gekommen, darunter zahlreiche australische Feriengäste und drei Schweizer.

Die Verantwortung für diese Anschläge wird der der radikalislamistischen Gruppe Jemaah Islamiya (JI) zugeschrieben. Auch für die jünsgten Anschläge werden islamische Extremisten mit Verbindung zur Organisation El Kaida verantwortlich gemacht.

swissinfo und Agenturen

Fakten

Am Samstagabend Lokalzeit explodierten auf der indonesischen Insel Bali drei Bomben. Ziel waren die Touristen-Hochburgen Jimbaran und Kuta.
Bisher wurden mindestens 26 Tote gezählt und über 100 Verletzte.
Alle Schweizer sind laut EDA wohlauf.
Bereits vor drei Jahren kam es auf Bali zu verheerenden Anschlägen auf Touristenziele.

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