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Schweizer Buchproduktion 2000: mehr Übersetzungen, weniger Schulbücher

Mit 14'000 neuen Titeln bleibt die Schweizer Buchproduktion praktisch unverändert. Keystone

Nach Schätzung der Schweizerischen Landesbibliothek (SLB) haben Schweizer Verleger im Jahr 2000 etwa zwei Prozent mehr Titel produziert. Der Anteil der Deutschschweiz ist dabei leicht rückläufig.

“In den letzten zwölf Monaten wurden etwa 14’000 neue Titel produziert, gegenüber etwa 13’700 im Vorjahr”, sagte am Donnerstag (28.12.) Philippe Girard, der Leiter der Akquisitions-Abteilung der SLB auf Anfrage.

Fast jedes fünfte Buch erscheint in Englisch

Der Marktanteil der deutschsprachigen Verleger sank im Vergleich zum Vorjahr von gut 59 Prozent auf 57 Prozent. Der Anteil der französischsprachigen Bücher erhöhte sich von 18,4 auf 21 Prozent, derjenige der italienischen von 3,2 auf 5 Prozent. 17 Prozent der Schweizer Neuerscheinungen sind in anderen Sprachen, vorwiegend in Englisch, erschienen.

Anteil der Genre bleibt unverändert

Trotz dieser Veränderungen bleibt eines konstant: Partituren, Romane und juristische Publikationen machen zusammen ungefähr ein Drittel der jährlichen Schweizer Verlagsproduktion aus.

Ein anderes Faktum ist ebenfalls seit Jahren unverändert: Jede zweite Übersetzung stammt aus dem Englischen. “Es handelt sich vor allem um populäre Romane aus Grossbritannien und den USA”, sagte Girard.

Letzteres unterstreicht der grosse Anteil in der Schweiz publizierter ausländischer Autoren, namentlich im Bereich Kinder- und Jugendliteratur. “Insgesamt ist der Anteil dort von 54 auf 56 Prozent gestiegen. Das erklärt auch die gesamthafte Steigerung der Übersetzungen von 11 auf 13 Prozent”.

Weniger Schulbücher

Am stärksten abgenommen hat dagegen die Zahl der neuen Schulbücher. Der Rückgang ist vermutlich der abgeschlossenen Anpassung an die Rechtschreibreform zuzuschreiben.

Zusätzlich zu den offiziell 14’000 Büchern, die dieses Jahr in der Schweiz erschienen sind, sind 7’650 Titel der Gattung “graue Literatur” hinzuzurechnen: Es sind dies vor allem Dissertationen, Vereinspublikationen und Ausstellungskataloge.

swissinfo und Agenturen

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