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Schweizer Doppelsieg in Adelboden

Der Sieger Marc Berthod (mitte) feiert mit seinem Teamkollegen Daniel Albrecht (links) und dem Österreicher Hannes Reichelt. Keystone

Vor einem begeisterten Publikum gewinnt Marc Berthod den Riesenslalom auf heimischem Schnee. Der Schweizer Triumph wird vom zweiten Platz von Daniel Albrecht noch unterstrichen.

Einen Schweizer Doppelerfolg im Skisport hat es letztmals vor neun Jahren gegeben.

Man glaubte sich in die ganz grossen Zeiten des Schweizer Skirennsports zurückversetzt. “Das war eine Fahrt total am Limit”, durfte Berthod im Ziel festhalten. Was der Bündner im zweiten Lauf auf die Piste legte, war wirklich phänomenal.

Berthod, hinter dem Österreicher Stephan Görgl sowie seinen Teamkollegen Didier Cuche und Albrecht Vierter nach dem ersten Durchgang, stellte eine Bestzeit auf, an die keiner mehr herankam.

Albrecht als Zweiter verlor 56 Hundertstel auf den entfesselten Marc Berthod, der damit seinen zweiten Weltcupsieg errang, wieder in Adelboden. Im Vorjahr hatte der 24-Jährige gleichenorts im Slalom gewonnen.

Erster Schweizer Doppelsieg seit 1999

Im Dezember hatte sich Marc Berthod eine Verletzung am Fuss eingefangen, die nun endgültig überwunden ist. Bereits in Alta Badia hatte er als Dritter angedeutet, dass er zum Siegen wieder bereit ist.

Jubeln durfte aber auch Daniel Albrecht, der es nach seinem Sieg von Beaver Creek zum zweiten Mal in seiner Karriere in einem Weltcup-Riesenslalom aufs Podest schaffte. Gleichzeitig übernahm der Walliser auch die Führung in der Disziplinen-Wertung.

Den bisher letzten Schweizer Doppelerfolg gab es 1999, als Michael von Grünigen vor Steve Locher den Riesenslalom von Sierra Nevada für sich entschied.

Österreicher Görgl verpatzte zweiten Lauf

Die beiden Schweizer Routiniers vermochten ihre gute Ausgangslage indes nicht zu nutzen. Cuche, der vor sechs Jahren in Adelbdoden seinen einzigen Riesenslalom-Sieg erobert hatte, fiel im zweiten Durchgang vom 2. auf den 12. Platz zurück, und Didier Défago, Sechster nach dem ersten Lauf, wurde letztlich Dreizehnter.

Noch härter traf es den Österreicher Stephan Görgl, der sich im ersten Lauf ein Polster von knapp einer halben Sekunde auf die Schweizer geschafften hatte, danach aber einen schweren Fehler beging und auf Rang 19 durchgereicht wurde.

Am Sonntag steht in Adelboden der Weltcup-Slalom auf dem Programm und am kommenden Wochenende folgen in Wengen die Rennen am Lauberhorn.

Die Frauen haben am Samstag in der Tschechischen Republik einen Riesenslalom bestritten, der von der Italienerin Denise Karbon gewonnen wurde. Keine Schweizerin qualifizierte sich für den zweiten Lauf.

swissinfo und Agenturen

1. Marc Berthod (Sz) 2:27,56.
2. Daniel Albrecht (Sz) 0,56 zurück.
3. Hannes Reichelt (Ö) 0,58.
4. Christoph Gruber (Ö) 0,69.
5. Manfred Mölgg (It) 0,70.
6. Kalle Palander (Fi) 0,80.
7. Benjamin Raich (Ö) 1,03.
8. Rainer Schönfelder (Ö) 1,08.
9. Jean-Philippe Roy (Ka) 1,25.
10. Joel Chenal (Fr) 1,29.
11. Thomas Mermillod Blondin (Fr) 1,47.
12. Didier Cuche (Sz) 1,57.
13. Didier Défago (Sz) und Alexander Ploner (It) 1,64.
15. Thomas Frey (Fr) 1,68.

Daniel Albrecht (Schweiz) 258 Punkte
Benjamin Raich (Österreich) 248
Kalle Palander (Finnland) 240
Ted Ligety (USA) 235
Manfred Mölgg (Italien) 227
Massimiliano Blardone (Italien) 195
Marc Berthod (Schweiz) 184
Didier Cuche (Schweiz) 128

Am Samstag hat auch in einer anderen Wintersportart ein Schweizer brilliert. Im dritten Wettkampf der Vierschanzentournee in Bischofshofen (Österreich) sprang Simon Ammann aufs Podest.

Der Olympiasieger und Weltmeister belegte hinter Gewinner Janne Ahonen (Fi) und Thomas Morgenstern (Ö) Platz 3.

Ammann verbesserte sich nach einem enttäuschenden ersten Sprung in der Reprise dank eines 139-Meter-Satzes vom 18. auf den 3. Rang.

Der andere Schweizer im Final, Andy Küttel fiel im zweiten Durchgang vom 3. auf den 9. Platz zurück.

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