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Schweizer Fernsehen DRS spürt die wachsende Konkurrenz

Dank "Big Brother": Die Zuschauer zappen auf TV3. swissinfo.ch

Schweizer Fernsehen DRS hat im Jahr 2000 leicht Marktanteile verloren, vor allem an den Deutschschweizer Privatsender TV3 mit der "Big Brother"-Show.

Insgesamt schauten Deutschschweizerinnen und -schweizer im Jahr 2000 täglich 137,4 Minuten in die Flimmerkiste – 24 Sekunden länger als im Vorjahr.

“Solche Stagnationen führen zu einem noch grösseren Kampf unter den Sendern”, erklärte Peter Krähenbühl, bei SF DRS zuständig für die Auswertung der Zuschauerforschung, am Mittwoch (07.02.) vor den Medien.

Trotz Marktanteil-Rückgang – 1,1 Prozent am Hauptabend und 0,7 im Ganztagesschnitt – bleibt SF DRS deutlicher Leader in der Deutschschweiz. RTL erreicht als Nummer zwei 6,9 Prozent. Zur Hauptsendezeit büssten alle grossen Sender – RTL, ARD, Pro7 oder SAT1 – leicht Marktanteile ein.

Die Verschiebungen erfolgten zugunsten von SF2 (dank Fussball-EM und Olympischen Spielen in Sydney) sowie Sendern, deren Marktanteil in der Schweiz bei unter vier Prozent liegt, zum Beispiel Kabel1 und TV3.

TV3 räumt Publikum ab

Von TV3, berühmt geworden durch die Knastshow “Big Brother”, liegt ein erstes Ganzjahres-Ergebnis vor: Mit 3,5 Prozent am Hauptabend erreicht der Sender aus dem Hause Tamedia (“Tages-Anzeiger”) den höchsten Marktanteil der Deutschschweizer Privatstationen. Tele24 erreichte mit 2,6 Prozent am Hauptabend dasselbe Ergebnis wie 1999.

TV3 hat damit zwar auch bei SF1 Publikum abgeräumt. Veränderungen finden jedoch in erster Linie zwischen Sendern mit ähnlichen Formaten und demselben Zielpublikum statt, das heisst zwischen TV3 und anderen Kommerziellen.

“Big Brother” habe neue Massstäbe in der Schweizer Fernsehlandschaft gesetzt und bewege ihn als Sendeformat, sagte Schellenberg: “Aber als Strategie kommt es für uns nicht in Frage.”

swissinfo und Agenturen

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