Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Schweizer Filmpreis in Solothurn

Szene aus dem preisgekrönten Film "Azzuro" von Denis Rabaglia. Keystone

Denis Rabaglia hat für sein Melodrama "Azzurro" an den Filmtagen in Solothurn den Hauptpreis, den mit 50'000 Franken dotierten Schweizer Filmpreis 2001, entgegennehmen können.

“Azzurro” erzählt vom italienischen Grossvater Giuseppe, einem ehemaligen Saisonnier in Genf, der mit seiner blinden Enkelin in die Schweiz reist, um Geld für deren Augenoperation aufzutreiben. Mit dem herzkranken Nonno, gespielt von Paolo Villaggio, und der kleinen Blinden, gespielt von Francesca Pipoli, hat der Regisseur ein wahrhaft berührendes Filmpaar geschaffen.

Sein Road Movie, das zwei Kulturen und zwei Sprachen miteinander verbindet, läuft nächste Woche in der Deutschschweiz an. “Azzurro”, benannt nach dem berühmten Lied, wurde bereits am Filmfestival in Locarno mit einem Goldenen Leoparden für Paolo Villaggio und am Festival in Namur für das beste Drehbuch ausgezeichnet.

Sabine Timoteo und Bruno Ganz

Als beste Schauspielerin wurde Sabine Timoteo geehrt. Sie erhält den Preis für ihre Hauptrolle im Film “L’amour, l’argent, l’amour” des Deutschen Philip Gröning, in dem sie mit viel Sensibilität eine junge Prostituierte darstellt.

Die Bernerin, die Ballett-Tänzerin gelernt und eine Lehre als Köchin gemacht hat, war im Sommer in Locarno für den gleichen Film bereits mit einem «Bronzenen Leoparden» als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet worden.

Als bester Darsteller setzte sich, ebenfalls nicht überraschend, der grosse Theater- und Filmschauspieler Bruno Ganz durch. Er spielt den kauzigen Kellner Fernando im italienischen Spielfilm “Pane e tulipani” (Brot und Tulpen) des italienisch-schweizerischen Doppelbürgers Silvio Soldini.

“Pane e tulipani” ist der erfolgreichste Schweizer Film des vergangenen Jahres in den Schweizer Kinos, hat aber auch in vielen anderen Ländern Erfolge gefeiert. Auch Bruno Ganz ist für diese Rolle bereits ausgezeichnet worden.

“Summertime”

Der Preis für den besten Dokumentarfilm geht an “Do it” von Sabine Gisiger und Marcel Zwingli. Sie porträtieren den früheren Pseudo-Revolutionär Daniele von Arb, der in den 70-er Jahren in Zürich in den internationalen Terrorismus einsteigen wollte.

Mit dem Kurzfilmpreis schliesslich wurde Anna Luif für ihren Kurzspielfilm “Summertime” ausgezeichnet, die bereits vor einem Jahr für den gleichen Film in Solothurn den Preis für den besten Nachwuchsfilm des Jahres 1999 erhalten hatte.

Der Schweizer Filmpreis wurde anlässlich der Solothurner Filmtage zum vierten Mal vergeben. Die Preise sind mit insgesamt 150’000 Franken dotiert. Eröffnet wurde die Preisverleihung spontan vom privat anwesenden Bundespräsidenten Moritz Leuenberger, der bewies, dass er auch mit improvisierten Reden zu glänzen weiss.

swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft