G8-Gipfel mit Schweizer Mithilfe

Der G-8-Gipfel vom kommenden Sommer findet in Sichtweite von Lausanne statt. In Evian, am französischen Ufer des Genfersees.
Der französische Staatschef Jacques Chirac informierte Bundespräsident Kaspar Villiger am Samstag im Voraus von dem Entscheid. Laut Daniel Eckmann, Informationschef des Eidgenössischen Finanzdepartements (EFD), brachte Villiger in dem Telefongespräch mit Chirac die Bereitschaft der Schweizer Behörden zum Ausdruck, organisatorisch mitzuwirken.
Einzelheiten seien aber noch nicht zur Sprache gekommen. Dies werde Gegenstand von Diskussionen im Bundesrat sein. Villiger orientierte gemäss seinem Sprecher aber bereits die anderen Mitglieder des Bundesrats.
Genf als Drehscheibe
Es ist davon auszugehen, dass der Flughafen Genf-Cointrin eine wichtige verkehrstechnische Rolle bei der Durchführung des G-8-Gipfels spielen wird. Hinzu kommen Sicherheitsfragen bezüglich des am französischen Ufer des Genfersees gelegenen Tagungsorts gegenüber von Lausanne.
So dürften laut Eckmann das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das Justiz und Polizeidepartement (EJPD) und das Militärdepartement (VBS) involviert sein.
Genf erprobt
Die Genfer Behörden sind sich den Umgang mit Staatsgrössen und Grossanlässen gewohnt. Für die G8-Tagung müssen sie diesmal mit ihren Kollegen vom französischen Departement Haute-Savoie Hand in Hand arbeiten.
«Wir hätten nichts gemacht, wenn nicht die ganze Region Genfersee mitziehen würde,» sagt Marc Francina, Bürgermeister von Evian, gegenüber swissinfo. «Wir haben nicht nur mit Genf die besten Beziehungen, sondern auch mit der Waadt und dem Wallis.» Diese würden sicher auch als Gastkantone für die zahllosen Teilnehmer des Gipfels profitieren können.
Bewegte Vorgeschichte
Das G-8-Gipfeltreffen in diesem Jahr fand im abgelegenen kanadischen Bergort Kananaskis statt. Der Ort war vor und während der Tagung praktisch hermetisch von der Umwelt abgeschlossen worden.
Beim G-8-Gipfel in Genua vor gut einem Jahr war es zu schweren Zusammenstössen zwischen Globalisierungskritikern und der Polizei gekommen. Die Sicherheitskräfte gingen brutal gegen die Demonstranten vor. Dabei wurde ein italienischer Demonstrant durch einen Polizisten erschossen.
swissinfo und Agenturen

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