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Luzern

Die Luzerner Regierungswahlen vom 6. April versprechen Spannung: Erstmals sind nur fünf statt sieben Sitze zu besetzen.

Die SVP will in die Regierung und die CVP-Mehrheit soll geknackt werden. Abwahlen und ein zweiter Gang sind programmiert.

Die Wahlen setzen das Schlussbouquet unter eine Debatte, die 2002 im Kanton Luzern die Gemüter erhitzt hatte. Wie gross soll die Regierung sein? Soll sie weiterhin im Majorz gewählt werden? Welche Rolle steht der CVP noch zu? Und welche der aufstrebenden SVP?

Im Herbst entschied das Volk, dass die Regierung verkleinert, nicht aber auf Proporz gewechselt wird. Nun gilt es, die Plätze auf der verkürzten Regierungsbank neu zu verteilen. Fünf der sieben Bisherigen treten erneut an.

Neue Formel nicht gesichert

Statt 4 CVP, 2 FDP und 1 SP müsste die neue Formel laut dem viel beschworenen «freiwilligen Proporz» 2 CVP, 1 FDP, 1 SVP und 1 SP heissen. Doch noch sind die Plätze nicht verteilt: elf Bürgerliche, zwei Linke sowie ein ausserparteilicher Kandidat bewerben sich um sie.

Die CVP schickt alle vier Bisherigen los, obwohl sie nur noch 38% der Wähler hinter sich hat und ihre Regierungsmehrheit von der Konkurrenz als masslos kritisiert wird. Den Entscheid, wer von den Bisherigen ausscheidet, fällt sie vor dem zweiten Wahlgang.

Die stetig wachsende SVP, die 1999 den Einzug in die Regierung knapp verpasst hatte, kontert die CVP-Phalanx selbstbewusst mit ebenfalls vier Kandidaten.

Bei der FDP tritt Bildungsdirektor Ueli Fässler ab. Baudirektor Max Pfister will seinen Sitz und den der Partei halten. Die Basis doppelte aber nach und setzte neben Pfister zwei Grossratsmitglieder auf die Liste.

Den Vorwurf, damit am Stuhl des Bisherigen zu sägen, wies die Partei zurück. Die Dreierkandidatur zeige nicht Misstrauen gegenüber Pfister, sondern mobilisiere die Wähler.

Ausmarchung um linken Sitz

Die Regierungsverkleinerung macht die Lage der Linken nicht gemütlicher. Justizdirektor Paul Huber (SP) kandidiert nicht mehr. Um den linken Sitz bewerben sich auf einer gemeinsamen Liste eine SP-Grossrätin und ein Grossrat vom Grünen Bündnis.

Kaum Wahlchancen hat Kandidat Nummer 14, von der «überparteilichen Bewegung» (CHance21.

487 kandidieren für das Parlament

487 Personen wollen einen der 120 Luzerner Grossratssitze erobern. Rund ein Viertel der Bisherigen tritt nicht mehr an.

Bei den Wahlen von 1999 hatte die CVP 48, die FDP 31, die SVP 22, die SP 12 und das Grüne Bündnis (GB) 7 Sitze erreicht. Wegen eines Parteiaustritts verfügt die CVP heute noch über 47 Sitze.

swissinfo und Agenturen

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