swissgrid löst sich von Stromkonzernen
Wegen drohender Strompreiserhöhungen steht swissgrid seit Monaten in der Kritik. Jetzt hat die Netzgesellschaft einen neuen Verwaltungsratspräsidenten bestimmt und zugleich den dominanten Einfluss der grossen Energiekonzerne gebrochen.
Die Fachkommissionen, in welchen deren Vertreter sitzen, werden per sofort abgeschafft. Dies habe der Verwaltungsrat beschlossen, sagte swissgrid-Sprecherin Monika Walser. Über die Fachkommissionen hatten die Stromkonzerne swissgrid bisher fest im Griff.
Nicht zuletzt wegen dieser Einflussnahme hat der Bundesrat die Statuten von swissgrid bisher nicht genehmigt. Am Freitag kritisierte auch die Wettbewerbskommission (Weko) diese Verflechtung von Netzgesellschaft und Stromkonzernen scharf.
Wettbewerbsverzerrungen und Interessenkonflikte seien damit vorprogrammiert, sagte Weko-Vizedirektor Patrik Ducrey. Entsprechend zufrieden zeigte er sich über den Entscheid von swissgrid. Damit sei sichergestellt, dass die Stromkonzerne keinen bestimmenden Einfluss mehr auf swissgrid hätten.

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